- Coahuīla
Coahuīla (Cohahuila), Staat der Republik Mexiko, zwischen 25° und 29°50' nördl. Br., von Nuevo Leon, San Luis Potosi, Zacatecas, Durango, Chihuahua und Texas umgrenzt und von letzterm durch den Rio Grande getrennt, 165,099 qkm mit (1900) 280,899 Einw. (1,7 auf 1 qkm, meist Mischlinge). Die Südosthälfte des Landes ist durch eingreifende Ketten der östlichen Sierra Madre (Sierra de la Paila, Sierra de San Marcos, Sierra Gloria u. a.) gebirgig und teilweise waldreich, die Nordwesthälfte dagegen vorwiegend ebene oder wellige Hochfläche, die teils dornigen Buschwuchs (Chaparral), teils Steppengräser trägt, teils Wüste ist (Bolson de Mapimi, s.d.). Gut bewässert und fruchtbar sind nur die Täler. Die bedeutendsten Flüsse sind im NO. der Rio Salado mit dem Rio Sabinas, im S. der Rio San Juan und der Rio de Nazas, der sich meist in der großen Laguna del Muerto verliert und nur in regnerischen Zeiten in den erstern überfließt (als sein zeitweiser Quellfluß). Die Laguna de Parras ist ein Salzsee, die Laguna de Tlahualila meist nur ein Salzsumpf. Das Klima ist im allgemeinen gemäßigt und gesund, doch mit großen Gegensätzen zwischen kalten Wintern (Saltillo bis -11,5°) und warmen Sommern mit ausdörrenden Winden. Haupterwerbszweig ist Viehzucht, daneben werden Weizen, Mais, Gerste, Hülsenfrüchte, Zuckerrohr, spanischer Pfeffer, im Südwesten und bei Parras Baumwolle und Wein gewonnen; auch europäische Gartenfrüchte gedeihen. Die Berge sind reich an Silber und Eisen; auch Gold, Kupfer, Blei, Lignit und Salz kommen vor. Seitdem das Land von Eisenbahnen durchschnitten wird, hat es sich sichtlich gehoben. 1900 waren 56 Bergwerke mit 3885 Arbeitern und 4,5 Mill. Pesos Ausbeute sowie 10 Baumwollfabriken mit 1982 Arbeitern im Betrieb, und es gab 70 Postämter, 11 Zeitungen und 116 öffentliche Volksschulen sowie 3 höhere Schulen und 8 Bibliotheken im Staate. Hauptstadt ist Saltillo (s.d.). S. Karte »Mexiko«.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.