Zinkvitriol

Zinkvitriol

Zinkvitriol (schwefelsaures Zink, Zinksulfat, weißer Vitriol, Kupferrauch, weißer Galitzenstein, Augenstein) ZnSO4 findet sich als Zersetzungsprodukt von Zinkblende (Schwefelzink) in Bergwerken und gelöst in Grubenwässern. Man gewinnt Z. durch Lösen von Zink in verdünnter Schwefelsäure (vgl. Zinkchlorid) und Verdampfen der Lösung zur Kristallisation. Als Nebenprodukt erhält man Z. bei der Darstellung von Wasserstoff aus Zink und Schwefelsäure. Im großen werden Zinkblende oder blendehaltige Blei- und Kupfererze geröstet, das Röstgut, mit Wasser und verdünnter Schwefelsäure ausgelaugt und die Lauge zur Kristallisation verdampft. Z. bildet farblose Kristalle mit 7 Molekülen Kristallwasser (bei 30° mit 6 Molekülen) vom spez. Gew. 1,95, schmeckt herb metallisch, ist giftig, löst sich kaum in Alkohol, leicht in Wasser, und zwar lösen 100 Teile Wasser bei 0°: 41,3, 10°: 48,36, 20°: 53, 30°: 58,5, 50°: 66,9, 100°: 95,6 Teile wasserfreies Salz. Es verwittert oberflächlich an der Luft, schmilzt leicht im Kristallwasser, verliert bei 100°: 6 Moleküle Wasser, wird bei gelindem Glühen wasserfrei und zersetzt sich bei höherer Temperatur in Schweflige Säure, Sauerstoff und Zinkoxyd. Mit Alkalisulfaten bildet es gut kristallisierende Doppelsalze. Man benutzt Z. in der Kattundruckerei, zum Konservieren von Holz und Häuten, im Gemisch mit unterchlorigsaurem Baryt zum Bleichen des Papiers, als Flammenschutzmittel, als Zusatz zu Firnis, um das Öl schnell trocknend zu machen, bei der Feuerversilberung, zum Desinfizieren, zur Bereitung von Sauerstoff, rauchender Schwefelsäure, Eisglas, Zinkpräparaten, gemischten Zinkfarben (durch Glühen mit Eisenvitriol, salpetersaurem Kobaltoxydul, Manganoxyd, Kupferoxyd, Nickeloxydul etc.), auch als Arzneimittel, äußerlich besonders zu Augenwasser und gegen Tripper.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Zinkvitriol — (Weißer Vitriol, Vitriolum album, Weißer Gallizenstein), ist schwefelsaures Zinkoxyd, s.d. unter Schwefelsaure Salze A) uu). Als Mineral findet sich der Z. theils in den Grubenwassern aufgelöst, theils krystallisirt in langen säulenförmigen,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Zinkvitriol [2] — Zinkvitriol, Zinksulfat, schwefelsaures Zink, weißer Vitriol ZnSO4 + 7H2O, entsteht durch Verwittern oder durch Rösten der Zinkblende sowie durch Auflösen von Zink in Schwefelsäure; bildet rhombische, durchsichtige, in Wasser leicht lösliche… …   Lexikon der gesamten Technik

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  • Zinkvitriol — Zịnk|vi|tri|ol auch: Zịnk|vit|ri|ol 〈[ vi ] n. 11; unz.; Chem.〉 als Ätzmittel in der Medizin verwendete chem. Verbindung; Sy Zinksulfat …   Universal-Lexikon

  • Zinkvitriol — Zink|vi|tri|ol auch: Zịnk|vit|ri|ol 〈[ vi ] n.; Gen.: s; Pl.: unz.; Chemie〉 als medizinisches Ätzmittel verwendete chem. Verbindung, Zinksulfat …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

  • Schwefelsaure Salze — (Sulfate), Verbindungen der Schwefelsäure mit Basen. In den neutralen Sn S n verhält sich der Sauerstoff der Basis zu dem Sauerstoff der Säure wie 1 : 3, sie sind meist löslich in Wasser, vollkommen unlöslich ist der schwefelsaure Baryt, fast… …   Pierer's Universal-Lexikon

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  • Zink — Zink, Spiauter oder Spelter (chem. Zeichen Zn), metallisches Element, findet sich nur in Verbindungen, hauptsächlich als Galmei, Kieselzinkerz, Zinkblende und Rotzinkerz. Zur Gewinnung des Z. müssen die Erze in Zinkoxyd übergeführt werden, das… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Antiperistaltika — Ein Emetikum (von griechisch εμετικό [φάρμακο], emetikó [phármako] mit lateinischer Endung, wörtlich „das brechreizende [Medikament]“, Plural Emetika) oder Vomitivum (aus lateinisch vomitus, „das Erbrechen“, Plural Vomitiva) ist eine Substanz,… …   Deutsch Wikipedia

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