Kobaltoxydūl

Kobaltoxydūl

Kobaltoxydūl CoO entsteht bei gelindem Erhitzen von Kobaltohydroxyd Co(OH)2, das als rosenroter Niederschlag gefällt wird, wenn man gekochte Kobaltoxydulsalzlösung in siedende Kalilauge tröpfelt. Das Hydroxyd löst sich in heißer, sehr konzentrierter Alkalilauge zu einer tiefblauen Flüssigkeit, die sich an der Luft unter Ausscheidung schwarzer Blättchen von vermutlichem Kobaltoxyd oxydiert. K. ist hellbraun oder grünlichbraun, luftbeständig, gibt bei mäßigem Erhitzen an der Luft schwarzes Kobaltoxyduloxyd Co3O4, färbt Glasflüsse schön blau, bildet mit Säuren die Kobaltoxydulsalze (s. d.) und dient zur Darstellung zarter Farben. Wird Tonerdehydrat mit Kobaltohydroxydul oder Tonerde mit salpetersaurem K. erhitzt, so entsteht Kobaltaluminat (Kobaltoxydultonerde) CoAl2O4, das Kobaltblau (s. d.). Eine ähnliche Verbindung mit Zinkoxyd bildet das Kobaltgrün (s. d.).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Schwefelsaures Kobaltoxydul — (Kobaltoxydulsulfat, Kobaltosulfat) CoSO4 findet sich als Bieberit, entsteht bei Einwirkung verdünnter Schwefelsäure auf Kobalt, Kobaltoxydul oder Kobaltoxyd, bildet rote Kristalle mit 7 Molekülen Kristallwasser, schmeckt stechend, wenig… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Kieselsaures Kobaltoxydul — (Kobaltsilikat) findet sich in den mit Kobalt blau gefärbten Gläsern, also besonders in der Schmalte (s. d.), und wird aus Kobaltoxydulsalzlösungen durch kieselsaures Alkali gefällt. Ein derartiges Präparat dient als Porzellanfarbe und zur… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Kohlensaures Kobaltoxydul — (Kobaltoxydulkarbonat, Kobaltkarbonat) CoCO3 ist nicht bekannt, aus einer Lösung von Kobaltchlorür wird ein basisches Salz Co5O3(CO3)2+4H2O als pfirsichblütrotes Pulver gefällt. Es wird auf den sächsischen Blaufarbenwerken dargestellt, kommt mit… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Kobalt [1] — Kobalt (Chem.), Co = 29, 6 (H = 1), 368, 99 (O = 100), Metall von blaßröthlichblauer Farbe u. schwachem Metallglanz; specifisches Gewicht = 8, 7; hart, nicht dehnbar genug, um gestreckt werden zu können, schmilzt schwieriger als Gold, leichter… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schwefelsaure Salze — (Sulfate), Verbindungen der Schwefelsäure mit Basen. In den neutralen Sn S n verhält sich der Sauerstoff der Basis zu dem Sauerstoff der Säure wie 1 : 3, sie sind meist löslich in Wasser, vollkommen unlöslich ist der schwefelsaure Baryt, fast… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Kobaltoxyde des Handels — Kobaltoxyde des Handels, teils oxydische, teils geröstete arsen und schwefelhaltige Erze (Zaffer, s. Kobalt), teils auch reinere Präparate, die meist nach geheim gehaltenem Verfahren dargestellt werden, aber selten mehr als 74–75 Proz.… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Kobaltrosa — (Kobaltrot, Kobaltviolett), rote Farbe, besteht aus phosphorsaurem Kobaltoxydul Co3(PO4)2, wird aus einer Lösung von Kobaltchlorür oder schwefelsaurem Kobaltoxydul durch phosphorsaures Natron gefällt, ist nach dem Trocknen rosa, wird aber beim… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Kobaltfarben — Kobaltfarben, braune, blaue, gelbe, grüne, rote, meist sehr beständige Mineralfarben, welche Kobalt in verschiedener Form und in Verbindung mit andern Materialien enthalten. Die bekanntesten Farben sind Kobaltblau (Kobaltoxydul und Tonerde),… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Kobaltblau — (Coeruleum, Kobaltultramarin, Leithnerblau, Leidenerblau, Thénardsches Blau, Coelin, Wienerblau), eine sehr schöne, zu allen Arten der Malerei verwendbare, dem Ultramarin ähnliche, an der Luft und im Feuer beständige, auch gegen Säuren und… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Salpetersaure Salze — (Nitrate), Verbindungen der Salpetersäure mit Basen. Man kennt nur neutrale u. basische S. S., in den neutralen verhält sich der Sauerstoff der Säure zu dem der Base wie 5: 1. Die S n S. der Alkalien u. alkalischen Erden sind wasserfrei, die der… …   Pierer's Universal-Lexikon

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