- Savōna
Savōna, Kreishauptstadt in der ital. Provinz Genua, in reizender Lage am Meerbusen von Genua (Riviera di Ponente), in Zitronen- und Orangengärten, an der Mündung des Letimbro, an den Eisenbahnen Genua-Ventimiglia und S.-Carmagnola-Turin, hat eine 1589–1605 im Spätrenaissancestil erbaute Kathedrale mit schönen Skulpturen und modernen Fresken (von Coghetti), eine Kirche Santa Maria di Castello mit Altarbild von Foppa und Brea (1498), den Familienpalast der Rovere von G. da Sangallo, ein Theater (1853), ein Denkmal des Papstes Sixtus IV. (1888), ein Lyzeum, 2 Gymnasien (eins der Missionspriester), ein technisches Institut, eine technische, eine nautische und eine Gewerbeschule, Bibliothek, Gemäldesammlung (im Bürgerspital), zahlreiche Wohltätigkeitsanstalten, Seebäder und (1901) 24,259 (als Gemeinde 38,355) Einw., die Obst- und Agrumenbau, Schiffahrt und Fischerei, Industrie und Handel treiben. In S. bestehen ein großes Stahlwerk (Tardy, Benech u. Komp.), Fabriken für Maschinen, Tonwaren und Glas, Teigwaren und kandierte Früchte, Brettsägen, Gerbereien, Buchdruckereien etc. Der Hafen von S. wurde 1525 von den Genuesen zerstört, später wiederhergestellt. Darin sind 1904: 1195 Schiffe von 650,177 Ton. eingelaufen. Die Einfuhr (Kohle, Getreide, Wein, Petroleum, Eisen etc.) betrug 1,029,477 Ton., die Ausfuhr (Holz, Tonwaren, Früchte etc.) 59,729 Ton. S. ist Sitz eines Bischofs, einer Handelskammer und mehrerer Konsulate (darunter auch eines deutschen). – Die Stadt hieß im Altertum Savo, wurde 1746 von Karl Emanuel von Sardinien erobert und war 1809 bis 1812 erzwungener Aufenthaltsort des Papstes Pius VII. 7 km nordwestlich von S. liegt die Wallfahrtskirche Madonna di Misericordia (1520); 3 km nordöstlich Albissola Marina (1868 Einw.) und darüber Albissola Superiore (836, als Gemeinde 2658 Einw.), Geburtsort der Päpste Sixtus IV. und Julius II., mit bedeutender Töpferei. Vgl. Troteroli, Storia del comune di S. (Savona 1846).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.