Planzeichnen

Planzeichnen

Planzeichnen (Situationszeichnen), die Darstellung eines Geländes im Grundriß, aus der alle horizontalen Abmessungen nach einem innerhalb des Rahmens der Darstellung einheitlichen Maßstab ohne weiteres ermittelt werden können. Die ursprüngliche mathematische Grundlage für das Zeichnen von Plänen bildet die instrumentale Vermessung, Aufnahme oder auch ein flüchtiges Kroki. Während aber das geometrische Zeichnen die Darstellung geringer Flächen (in 1/5, 1/10, 1/100 der natürlichen Linien) bezweckt (z. B. für bauliche Anlagen, Grundstücke, Nivellementsrisse) und das Kartenzeichnen den Grundriß großer Erdflächen vorführt (s. Landkarten), wird durch das P. das Gelände in mittlern Maßstäben (z. B. 1:500, 1:1000, 1:10,000, 1:25,000) so übersichtlich und genau wiedergegeben, daß der Beschauer bis in die seinen Zwecken entsprechenden Einzelheiten, wo nötig mit Zirkel und Maßstab, die Lagenverhältnisse aller Punkte jener Fläche ermitteln und auch in gewissem Sinne die Bedeutung und Beschaffenheit der einzelnen auf der Fläche befindlichen Gewässer, Wohnplätze, Wege, Anbau, Bewachsung, Kulturanlagen ohne Schwierigkeit erkennen kann (Planlesen). Um diese Schwierigkeit möglichst gering zu gestalten, bedient sich das P. konventionell oder gesetzlich festgestellter Zeichen (Signaturen, s. d.). Die Gesamtheit dieser Signaturen im Verein mit der eigentlichen Grundrißzeichnung nennt man die Situation des Planes, die Pläne selbst Situations- oder Lagepläne. Die Darstellung der Unebenheiten der Erdfläche, die Bergzeichnung, geschieht in Schraffen oder in Schichten- oder Niveaulinien (Horizontalen, Isohypsen), die in lotrechten Abständen je nach Zweck und Bedürfnis von z. B. 50, 20, 10, 1 m und Zwischenstufen die gleichhohen Punkte der Abhänge verbinden. Sind diese Niveaulinien ingleichen lotrechten Abständen angelegt, so werden sie als äquidistant bezeichnet. Vgl. außer den Werken über Vermessungswesen von Jordan und von Bauernfeind die Schriften von Koppe, Laussedat, v. Rüdgisch, Enthoffer, Wichura (Berl. 1872), v. Plehwe (das. 1874), v. Streffleur (»Terrainlehre«, Wien 1876), v. Zaffauk (das. 1883), Finck (Stuttg. 1884), Weigel (Berl. 1904), Encke (»Anleitung zum gärtnerischen P.«, das. 1898), den »Leitfaden für den Unterricht in der Feldkunde« (11. Aufl., das. 1902; Neuabdruck 1906), die Topographenreglements der verschiedenen Landesaufnahmen sowie die »Zeitschrift für Vermessungswesen« (Stuttg.) und andre Fachzeitschriften.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Planzeichnen — Planzeichnen, das Niederlegen einer Gegend od. eines Theils derselben in einen ihr mathematisch ähnlichen Grundriß. Erstreckt sich dieser Plan nur über eine sehr kleine Terrainstrecke, ist er nach einem sehr großen Maßstab entworfen u. betrifft… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Planzeichnen — Planzeichnen, s.v.w. Situationszeichnung (s. Terrainzeichnung und Tafel: Kartographie I) …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Planzeichnen — Planzeichnen, s. Landkarten, Projection, Situationszeichnen …   Herders Conversations-Lexikon

  • planzeichnen — plan|zeich|nen 〈V. intr.; hat; meist im Inf. u. Perf.〉 ein Gelände im Grundriss darstellen * * * Plan|zeich|nen, das; s (Fachspr.): das Planzeichnen, Anfertigen von Planzeichnungen …   Universal-Lexikon

  • planzeichnen — plan|zeich|nen (fachsprachlich für Grundrisse, Karten o. Ä. zeichnen [nur im Infinitiv gebräuchlich]) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Situation — (v. lat.), die Lage. Daher Situationsbuch, so v.w. Hauptbuch. Situationsfläche, beim Defilement eines Festungswerkes die im Gedanken von dem höchsten Punkt einer nahen Anhöhe nach dem durch das Festungswerk zu schützenden Terrain bin gelegte… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Aufnehmen [2] — Aufnehmen (Meßk.), einen Naturgegenstand durch perspectivische Durchschnitts od. bes. Grundrißzeichnung darstellen. Man denkt sich in letzterem Falle das Auge lothrecht über jedem einzelnen projectirten Punkt des Risses, in der Vogelperspective,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Signatūr — (lat.), ein Zeichen, wodurch Reihenfolge, Ordnung, Wert, Beschaffenheit einer Sache angegeben wird; in der Buchdruckerkunst das Zeichen, durch das die Aufeinanderfolge der Bogen einer Druckschrift bezeichnet wird. Seit 1470 (Conradus de Alemannia …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Forschungsanstalt Geisenheim — Forschungsanstalt für Garten und Weinbau Staatliche Ebene Land Hessen Hauptsitz Geisenheim/Rheingau Website …   Deutsch Wikipedia

  • Forschungsanstalt für Garten- und Weinbau — Denkmal Eduard von Lade (v.l.) und Hauptgebäude der Forschungsanstalt Geisenheim (h.r.) Denkmal des Gründers der …   Deutsch Wikipedia

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