Magnolĭazeen

Magnolĭazeen

Magnolĭazeen, dikotyle Familie aus der Ordnung der Polycarpicae, Bäume und Sträucher mit wechselständigen, einfachen, meist ganzen, seltener gelappten Blättern, bisweilen mit großen, häutigen, abfallenden Nebenblättern, welche die Endknospe umhüllen, und sehr großen, schönen, meist einzeln stehenden, zwitterigen oder eingeschlechtigen Blüten. Dieselben bestehen typisch aus einem dreigliederigen Kelch, zwei dreigliederigen Kreisen von Blumenblättern, zahlreichen spiralig gestellten Staubblättern und ebensolchen Fruchtblättern. Bisweilen sind die letztern an dem verlängerten Blütenboden ährenförmig angeordnet und mehr oder weniger verwachsen. Die Früchte bilden Schließfrüchte oder sachspaltige Kapseln, die Samen haben bisweilen eine rote, fleischige Hülle und enthalten ein fleischiges Nährgewebe sowie einen kleinen, geraden Embryo mit sehr kurzen Kotyledonen und dickem Würzelchen. Die M., von denen etwa 70 Arten beschrieben sind, kommen besonders in Nordamerika sowie in China, Japan, Neuholland und Neuseeland vor; sie liefern tonisch reizende Arzneimittel und Gewürze, wie Sternanis (von Illicium verum in China). Auch sind sie wegen ihrer ungemein großen und schönen Blüten als Ziergehölze unsrer Gärten und Parke bemerkenswert (Magnolia, Liriodendron). Eine Anzahl von Arten der Gattungen Magnolia und Liriodendron kommt fossil in Kreide- und Tertiärschichten vor; von letzterer existierten nahe Verwandte des jetzt in Nordamerika einheimischen Tulpenbaumes (L. tulipifera) in Europa und Grönland.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Asien — (hierzu zwei Karten: »Asien, Fluß und Gebirgssysteme« und »Politische Übersicht«), der größte, höchste und nach seiner geschichtlichen Entwickelung älteste Erdteil. Der Name stammt von dem assyrischen »Aszu« = Aufgang (der Sonne), im Gegensatze… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Birma — (Burma, Barma oder Reich der Mranma, einheimischer Name, früher auch Reich von Ava), Provinz des britisch ind. Reiches in Hinterindien (s. Karte »Hinterindien«), begrenzt von Assam, Bengalen und der Bai von Bengalen im W., dem Meerbusen von Pegu… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • China [3] — China (hierzu 3 Karten: »China und Japan«, »Die Provinzen Tschili und Schantung«; ferner »Unterlauf des Pei ho etc.« bei S. 55), in eigentlichem Sinn das »Land der 18 Provinzen« (Schipa schöng), das alte Stammland der chinesischen Herrschaft, oft …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Drimys — Forst. (Gewürzrindenbaum), Gattung der Magnoliazeen, immergrüne Sträucher und Bäume mit einzelnen Blüten oder achselständigen Blütenständen und fleischigen, beerenartigen, vielsamigen Früchten, kommt in etwa zehn Arten in Südamerika, Australien,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Gewürzpflanzen — (hierzu die Tafel »Gewürzpflanzen« mit Text), Pflanzen, die ganz oder von denen gewisse Teile zum Würzen von Speisen und Getränken benutzt werden. Zur Verwendung gelangen Wurzeln, Knollen, Rinde, Blätter, Blütenknospen, Narben, Früchte und Samen …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Hemizyklisch — (griech., »halb kreisförmig«), Bezeichnung einer Blüte, deren Glieder z. T. spiralig, z. T. quirlich angeordnet sind, wie bei Ranunkulazeen, Magnoliazeen und Anonazeen …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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  • Illicĭum — L. (Sternanis), Gattung der Magnoliazeen, immergrüne, kahle, aromatische Sträucher und kleine Bäume mit wechselständigen, kleindrüsig punktierten Blättern, end oder gegen die Spitze der Zweige achselständigen, einzelnen Blüten und mehr oder… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Immergrüne Gehölze — Immergrüne Gehölze, baum oder strauchartige Gewächse, die im Gegensatz zu den sommer oder regengrünen, laubwerfenden Holzpflanzen mehrjährig ausdauernde Laubblätter besitzen. Im allgemeinen sind die Laubblätter der immergrünen Gehölze derber… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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