Mack

Mack

Mack, Karl, Freiherr M. von Leiberich, österreich. General, geb. 24. Aug. 1752 zu Nenslingen in Franken, gest. 22. Okt. 1828 zu St. Pölten in Niederösterreich, trat 1770 in österreichische Dienste, wurde 1778 Adjutant Kinskys, dann Lacys, focht als Major mit Auszeichnung im Türkenkrieg und ward 1789 nach dem Fall Belgrads zum Obersten ernannt. 1792 als Generalquartiermeister nach den Niederlanden versetzt, führte er im März 1793 die Verhandlungen mit Dumouriez, die dessen Übertritt zur Folge hatten, leitete 1794 den Feldzug und wurde 1797 zum Feldmarschalleutnant ernannt. Nach dem Frieden von Campo Formio 1797 erhielt er vom König von Neapel den Oberbefehl über die neapolitanischen Truppen gegen die Franzosen. Seine Erfolge waren nur vorübergehend, und als er mit dem französischen General einen Waffenstillstand schloß, brach in Neapel ein Aufruhr aus, und M. sah sich genötigt, im französischen Lager Sicherheit zu suchen. Er wurde als Kriegsgefangener nach Dijon, dann nach Paris gebracht, wußte aber von dort 1800 heimlich zu entkommen. Im August 1805 zum Generalquartiermeister des Kaisers ernannt und beauftragt, rasch bis an die Iller vorzurücken, drang M. in der Tat mit 80,000 Mann des schlecht gerüsteten österreichischen Heeres bis zur Iller vor, ward aber von den unerwartet schnell heranrückenden Franzosen im Oktober geschlagen und warf sich mit der Hauptarmee in die Stadt Ulm, die wenig Jahre zuvor auf sein Andringen befestigt worden war. Hier ward er gezwungen, 17. Okt. eine Kapitulation abzuschließen, durch die er die Stadt samt seiner 23,000 Mann starken Armee übergab. M. kehrte nach Österreich zurück, ward hier vor ein Kriegsgericht gestellt und zur Todesstrafe verurteilt, die der Kaiser jedoch auf Dienstentsetzung und Festungshaft milderte. Durch die Vermittelung des Erzherzogs Karl wurde er 1808 aus der Hast entlassen und 1819 völlig begnadigt. Seine Rechtfertigungsschrift über die Kapitulation von Ulm ist in Raumers »Historischem Taschenbuch« für 1873 veröffentlicht worden.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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