Jalisco

Jalisco

Jalisco (Xalisco, spr. cha-), einer der pazifischen Küstenstaaten Mexikos (s. Karte »Mexiko«), zwischen 18°38'–23°26' nördl. Br. und 101°30'–105°42' westl. L., grenzt im W. an den Stillen Ozean, im N. an Tepic und Durango, im O. an Zacatecas und Guanajuato, im S. an Michoacan und Colima und umfaßt 86,752 qkm mit (1900) 1,137,311 Einw., d. h. 13,1 auf 1 qkm. Das Land steigt von der 480 km langen (19°5'–20°40' nördl. Br.), meist sehr schmalen Flachküste, die nur schlechte Ankerplätze bietet (Navidad, Chamelas, Tomatlan, Ensenada de Banderas), in Stufen zur westlichen Sierra Madre auf, die in den schneebedeckten Bergen von Tequila, Sanganguey, Tapalpa und Nayarit (3450 m) bis zur Nordgrenze ziehend, den Staat in eine größere westliche und eine kleinere östliche Hälfte scheidet. Ostwärts breitet sich die 1200 m hohe Hochebene aus. Westwärts steht eine Reihe von Vulkanen, von denen einige bis in die neueste Zeit tätig gewesen sind, darunter an der Grenze gegen Tepic der Ceboruco (1860 m) und der Vulkan von Colima (3886 m), mit 16 bekannten Eruptionsperioden, darunter einer sehr heftigen 1895–1903; in der Nähe des letztern liegt der nicht vulkanische Nevado de Colima (4300 m). Von den zum Stillen Ozean gehenden Flüssen ist der Rio Grande de Santiago, der den großen Chapalasee (s. d.) durchfließt und in dem Jacatlanfalle starke Wasserkraft bietet, bei weitem der bedeutendste; aber auch er ist nicht schiffbar, sondern dient ebenso wie der Rio de Banderas (oder Ameca) höchstens teilweise zur künstlichen Bewässerung. Die Seen von Etzatlan, Sayula, Zapotlan sind klein und z. T. nur periodisch. Das Klima ist an der Küste heiß und ungesund, im höhern Innern dagegen gemäßigt und gesund, aber trocken und zu Dürre geneigt (Guadalajara mit 19,8° Jahresmittel, 22° Julimittel und 14,2° Januarmittel). Üppige Waldungen bedecken die Küstenstriche, während im Innern weite Strecken nur Dorngestrüppwald (Chaparral) tragen und nur durch künstliche Bewässerung anbaufähig sind. Die Bevölkerung besteht zum großen Teil aus Nachkommen der Chichimeken. Hauptbeschäftigungen sind Ackerbau (Mais, Weizen, Bohnen, Agaven, Tabak, Zuckerrohr. Baumwolle, Kaffee, Sesam) und Viehzucht. Bergbau wird besonders auf Silber und Blei (1901 für 11 Mill. Mk.) betrieben, auch Kupfer wird gewonnen. Die Industrie beschränkt sich auf die Erzeugung berühmter Töpferwaren, grober Baumwollen- u. Wollenstoffe, Gold- und Silberstickerei auf Sättel und Geschirr und Hüte. Seesalz gewinnt man an der Küste Die Eisenbahn von Guanajuato nach Ameca durch zieht den Staat von O. nach W. Hauptstadt ist Guadalajara. Der Flecken J. am Stillen Ozean war früher Hauptstadt eines Indianerreichs. – J. wurde zuerst von Gonzalo de Sandoval besucht, 1541 von Cortez für Spanien in Besitz genommen und daraus mit dem jetzigen Staat Zacatecas das sogen. Königreich Neugalicien gebildet.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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