Jackson [2]

Jackson [2]

Jackson (dschäckß'n), 1) Andrew, siebenter Präsident der Vereinigten Staaten von Nordamerika, geb. 15. März 1767 in Waxsaw (Südcarolina), gest. 8. Juni 1845 in Tennessee, machte den Freiheitskrieg mit, widmete sich dann dem Studium der Rechtswissenschaft und trat 1786 in Salisbury als Anwalt auf. 1790 ließ er sich zu Nashville nieder und wurde daselbst zum Generalprokurator, 1797 zum Senator, 1799 zum Oberrichter und Milizgeneral gewählt, zog sich indessen 1806 auf sein Landgut zurück. Beim Ausbruch des Krieges mit England 1812 ward er vom Kongreß zum Oberbefehlshaber der Miliz ernannt. Er schlug 1813 einen Einfall der Creek-Indianer in Pensacola zurück und nahm den Ort durch Überfall. Am 8. Jan. 1815 wehrte er einen Angriff der Engländer auf New Orleans durch einen glänzenden Sieg ab, zeichnete sich in den Kämpfen gegen die Seminolen in Florida (1816–2 1) aus und erlangte als »Old Hickory« große Volkstümlichkeit. 1821 ward er Gouverneur von Florida und 1823 Senator für Tennessee. Schon 1824 stellte ihn die demokratische Partei als Kandidaten für die Präsidentenwahl auf; doch unterlag I. dem Staatssekretär Adams und siegte erst bei der nächsten Wahl 1828. Er bewies in der innern Verwaltung Mäßigung, und seine äußere Politik war vor allem auf Erhaltung des Friedens und auf Ausbreitung des Handels berechnet. Doch stellte er den verhängnisvollen Grundsatz auf, daß mit jedem Präsidenten auch die ganze Verwaltung wechseln müsse, die eine Beute der bei der Präsidentenwahl siegreichen Partei sei. Als mehrere Südstaaten gegen den neuen schutzzöllnerischen Tarif die Nullifikation beschlossen, beschwichtigte I. durch seine ebenso feste wie versöhnliche Haltung allmählich den Sturm. Daher ward er 1832 abermals zum Präsidenten gewählt. Dem Kongreßbeschluß zugunsten der Erneuerung des Vereinigte Staaten-Bankprivilegiums stellte er sein Veto entgegen, weil dies Vorrecht der Bank ein Monopol sei, das eine Geldaristokratie begründe; damit schlug er dem amerikanischen Handel empfindliche Wunden, und die dadurch veranlaßte Einstellung der Zahlungen in vielen Staaten führte die Krisis von 1837 herbei. Im März 1837 zog sich I. auf sein Landgut in Tennessee zurück. Vgl. Parton, Life of Andrew J. (New York 1859–60, 3 Bde.); v. Holst, Die Administration Andrew Jacksons (Düsseld. 1874); W. G. Sumner, Andrew J. (Boston 1882); Dyer, General Andrew J. (New York 1891); Buell, History of Andrew J. (das. 1904).

2) Thomas Jonathan, genannt Stonewall, General der Konföderierten in dem nordamerikanischen Bürgerkrieg, geb. 21. Jan. 1824 in Clarksburg (Virginia), gest. 10. Mai 1863 in Chancellorsville, kam als Kadett nach West Point, trat 1846 als Offizier in die Artillerie und tat sich in dem mexikanischen Kriege hervor; 1852 nahm er seinen Abschied, um an der militärischen Lehranstalt Lexington die Professur der Mathematik zu übernehmen. Der Erhebung des Südens schloß er sich mit Begeisterung an. Im April 1861 organisierte er als Oberst ein Regiment und übernahm den Befehl über das Beobachtungskorps bei Harper's Ferry. Die erste Schlacht bei Bull-Run (21. Juli 1861) entschied I. zugunsten des Südens, indem er mit großer Kühnheit seine Brigade zur Unterstützung des hart bedrängten Generals Beauregard heranführte. Damals erwarb er sich den ehrenden Beinamen Stonewall (»Steinwall«). 1861 zum Generalmajor befördert, behauptete er bis zum Frühling 1862 das wichtige Shenandoahtal. Durch den General Fremont ward er jedoch zum Rückzuge genötigt, 8. Juni bei Croß Keys geschlagen, aber nicht am Entkommen gehindert. In der siebentägigen Schlacht vor Richmond errang I. 27. Juni bei Gaines Mills gegen Porter den Sieg, ward aber in die Niederlage von Malvernhill 1. Juli hineingezogen. Im August 1862 führte er am Rapidan und Rappahannock die Vorhut Lees und entschied auch den zweiten Schlachttag von Bull-Run für den Süden. Bei Antietam richtete sich der Hauptangriff wider seine Stellung, bei Fredericksburg hinderte er den Übergang Franklins über den Rappahannock und entschied dadurch wieder den Sieg. So bedeutende Leistungen trugen ihm die Ernennung zum Generalleutnant ein, der er 2. Mai 1863 bei Chancellorsville alle Ehre machte. An demselben Abend wurde er infolge eines Mißverständnisses von den eignen Truppen tödlich verwundet und starb wenige Tage darauf. Vgl. Cooke, Stonewall J., a military biography (New York 1866); Dabney, Life and campaigns of T. J. (Stonewall) J. (das. 1866); Mary Anna Jackson, Life and letters of General Thomas J. J., by his wife (das. 1892); Parton, Life of General Stonewall J. (das. 1893); Henderson, Stonewall J. and the American Civil War (2. Aufl., Lond. 1900, 2 Bde.); I. H. Anderson, Notes on the life of J. (Stonewall) and on his campaigning in Virginia (das. 1904).

3) John Adams, amerikan. Bildhauer, geb. 1825 in Bath (Maine), erhielt seinen ersten Unterricht in der Kunst durch Johnston in Boston, begann darauf in Paris 1851 seine bildnerische Tätigkeit mit einigen Porträtbüsten und arbeitete in diesem Fache mit großem Erfolg, bis er 1858 nach New York ging, wo er sich auch der idealen Bildnerei zuwendete und unter andern ein Denkmal für den Nordpolfahrer Kane für den Bronzeguß ausführte. In Florenz, wo er seinen Wohnsitz nahm, schuf er darauf eine Gruppe: Eva und der tote Abel (Marmorausführung in Philadelphia), eine Statue des Herbstes, einen bogenspannenden Amor, Amor auf einem Schwan, die schuldige Fee, 1869 die Statue eines lesenden Mädchens, eine Musidora (nach Thomsons »Jahreszeiten«) u. a. Für Lynn (Massachusetts) arbeitete er ein in Erz gegossenes Kriegerdenkmal.

4) William Lawries, engl. Staatsmann, geb. 1840 in Leeds, nahm als Inhaber einer bedeutenden Lederhandlung und als Direktor der Great Northern-Eisenbahn eine angesehene Stellung in seiner Vaterstadt ein. 1880 ward er von den Konservativen zu Leeds ins Unterhaus gewählt und war 1886–91 unter Lord Salisbury Sekretär des Schatzamtes, 1891–92 Obersekretär für Irland.

5) Frederic, engl. Polarreisender, geb. 1860, studierte Medizin an der Universität Edinburg, machte 1888 eine Reise nach Grönland, 1893 nach der Insel Waigatsch und bereitete sich im Winter 1893/94 durch ausgedehnte Fahrten mit Samojeden auf Renntierschlitten für eine Nordpolarexpedition vor, die er mit Unterstützung des reichen Engländers Harmsworth 1894 ins Werk setzte. Mit der Jacht Windward segelte er 11. Juli von England ab und landete 7. Sept. an der Küste von Franz Joseph-Land, wo er bei Kap Flora auf der Northbrookinsel die Station Elmwood errichtete. Von hier aus erforschte er durch Schlitten und Bootfahrten innerhalb dreier Jahre den westlichen Teil des Archipels, traf 18. Juni 1896 unvermutet mit Nansen (s. d.) zusammen und trat 6. Aug. 1897 auf dem Windward die Rückfahrt nach England an. Er schrieb: »The great frozen land. Narrative of a winter journey across the Tundras« (Lond. 1895) und »A thousand days in the Arctic« (das. 1899, 2 Bde.).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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