Hedwig [1]

Hedwig [1]

Hedwig (altdeutsch Hadewîc, »Glückskampf«, soviel wie kriegerische Kämpferin), deutscher Frauenname. Bemerkenswert sind:

1) (Hadwig) Herzogin von Schwaben, Tochter Herzog Heinrichs I. von Bayern und seiner Gemahlin Judith, war bereits in ihrer Jugend mit dem griechischen Kaiser Konstantin Porphyrogennetos verlobt und von einem Eunuchen im Griechischen unterrichtet worden, hatte aber, wie erzählt wird, um diese verhaßte Verbindung zu vereiteln, vor dem griechischen Maler, der ihr Bild malen sollte, absichtlich ihr schönes Gesicht verzerrt. 955 wurde sie mit dem Herzog Burchard II. von Schwaben vermählt, den sie durch ihren Geist und ihre Schönheit beherrschte. Nach seinem Tode 973 zog sie sich auf den Hohentwiel zurück, wo sie mit dem Mönch Ekkehart II., Palatinus von St. Gallen, wie Scheffel es in seinem Roman darstellt, ihre gelehrten Studien fortsetzte (vgl. Ekkehart 1–3). Sie starb 28. Aug. 994.

2) Heilige, Tochter Bertolds IV., Herzogs von Meran, geb. 1174, ward schon in ihrem zwölften Jahre mit Herzog Heinrich I. von Schlesien vermählt, dem sie sechs Kinder gebar. Sie zog sich 1238 als Witwe in das von ihr gestiftete und reich ausgestattete Cistercienser-Nonnenkloster Trebnitz bei Breslau zurück und starb, durch das unglückliche Geschick vieler Angehörigen gebeugt, 13. Okt. 1243. Im J. 1268 kanonisiert, gilt sie als Schutzpatronin Schlesiens. Tag: 17. Oktober. Dargestellt wird sie als Cistercienserin, neben ihr Krone und Fürstenmantel, auch barfuß, die Schuhe in der Hand tragend, oder in der Hand das Modell einer Kirche. S. Hedwigsgläser. Vgl. Knoblich, Lebensgeschichte der heil. H. (Bresl. 1860); Jungnitz, Die heil. H. (das. 1886); Bazin, Sainte Hedwige (Bar-le-Duc 1895).

3) (Jadwiga) Königin von Polen, jüngere Tochter des Königs Ludwig d. Gr. von Ungarn und Polen, geb. 1370, gest. 17. Juli 1399, ward nach dem Tod ihres Vaters von den Polen zur Königin erwählt und 15. Okt. 1384 in Krakau gekrönt. Als sich darauf der Herzog Jagello von Litauen um ihre Hand bewarb und die Einverleibung seines Landes in Polen sowie seinen und seiner Untertanen Übertritt zum Christentum versprach, vermählte sich H. auf Verlangen der Polen 13. Febr. 1386 mit Jagello und ward die Stammutter der Jagellonen. H. war eifrig bemüht, Bildung zu verbreiten. Ihrem letzten Willen gemäß erneuerte ihr Gemahl nach ihrem Tode die Krakauer Universität.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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