Grimáldi [2]

Grimáldi [2]

Grimáldi, 1) Giovanni Francesco, ital. Maler, genannt il Bolognese, geb. 1606 in Bologna, gest. 1680 in Rom, bildete sich in der Schule der Carracci in Bologna zum Landschaftsmaler aus und begab sich später nach Rom, wo ihn Papst Innozenz X. im Vatikan und in der Galerie des Palastes auf dem Monte Cavallo beschäftigte. 1648 ging G. nach Frankreich, wo Ludwig XIV. und der Kardinal Mazarin, namentlich für mehrere Säle des Louvre, seine Dienste in Anspruch nahmen. Reich belohnt kehrte er nach Rom zurück, wo die Päpste Alexander VII. und Clemens IX. ebenfalls seine Gönner waren. Seine landschaftlichen Darstellungen dekorativen Charakters, die sich in ihrer stilisierten Auffassung an Annibale Carracci anschließen, zeichnen sich durch edle Komposition, kräftiges Kolorit und gesättigten Ton aus. In Rom befinden sich noch zahlreiche Gemälde Grimaldis in der Galerie des Belvedere und im Quirinal, andre im Louvre. G. hat auch 57 Blätter radiert.

2) Francesco Maria, Jesuit und Mathematiker, geb. 2. April 1618 in Bologna, starb als Lehrer der Mathematik im Ordenskollegium zu Bologna 28. Dez. 1663. Er lieferte eine genaue Beschreibung der Mondflecke, entdeckte die Diffraktion des Lichtes und gab in der »Physico-mathesis de lumine, coloribus etiride aliisque adnexis libri II« (Bologna 1665) den ersten Versuch einer Wellentheorie des Lichtes.

3) Bernardino, ital. Staatsmann, geb. 1841 in Catanzaro, gest. 16. März 1897 in Rom, studierte die Rechte, lehrte seit 1863 Staatsrecht in seiner Vaterstadt und veröffentlichte kurze Zeit später Kommentare über die neapolitanische Gesetzgebung. Nach längern Reisen im Ausland widmete er sich der Advokatur. 1876 in die Deputiertenkammer gewählt, schloß er sich der Linken an, war im ersten Ministerium Cairoli Generalsekretär im Ministerium der öffentlichen Arbeiten und wurde 17. Juli 1879 Finanzminister in dessen zweitem Kabinett. Da er sich aber der Abschaffung der Mahlsteuer ohne Einführung neuer Steuern widersetzte, kam es zum Zwiespalt im Ministerium, und G. nahm im November seine Entlassung. 1884 übernahm er im Kabinett Depretis das Portefeuille des Ackerbaues und Handels, vertauschte dieses im Dezember 1888 mit dem Finanzministerium, trat jedoch im März 1889 abermals zurück, als die Kammer seine Finanzvorschläge nicht billigte. Vom Dezember 1890 bis zum Februar 1891 war G. unter Crispi zum drittenmal Finanzminister und übernahm 7. Juli 1892 im Kabinett Giolitti das Ministerium des Schatzes und die Verwesung des Finanzministeriums. Im Oktober 1893 trat er mit Giolitti zurück.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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