Alberti

Alberti

Alberti, 1) Leon Battista, ital. Künstler, geb. 18. Febr. 1404 in Venedig, gest. 1472 in Rom, ausgezeichnet als Architekt, Maler, Kunstschriftsteller, zugleich aber auch als Dichter, Antiquar, Philosoph, Mechaniker (Erfinder einer Camera obscura) und Musiker, von seinen Zeitgenossen wegen seiner alles umfassenden Bildung ein »enzyklopädischer Mensch« genannt. Seine lateinische Komödie »Philodoxios« galt anfangs für ein antikes Werk. In der Malerei sind seine Versuche einer wissenschaftlich durchgeführten Perspektive bedeutend; als Architekt ragt er durch Verständnis des damals erst wieder geschätzten Vitruv hervor und unterscheidet sich von den Zeitgenossen durch ein strenges Festhalten an den Gesetzen des römischen Stils. Er war Priester und Doktor beider Rechte. Seine architektonischen Hauptwerke sind die Kirche San Francesco in Rimini, die Fassade von Sta. Maria Novella und der Palazzo Rucellai in Florenz. Er ist der bedeutendste Humanist unter den Künstlern. Seine schriftstellerischen Hauptwerke über Kunst sind: »De piotura« (zuerst Basel 1540) und »De re aedificatoria« (Flor. 1485). Seine »Opere volgari« gab Bonucci ^(Flor. 1843–49, 5 Bde.), die kleinern kunsttheoretischen Schriften Janitschek (Wien 1877, mit Übersetzung und Erläuterungen) heraus. Vgl. Passerini, Genealogia e storia della famiglia A. (Flor. 1869, 2 Bde.); Mancini, Vita di L. B. A. (das. 1882); Schumacher, Leon B. A. und seine Bauten (Berl. 1899).

2) Friedrich August, Geolog, geb. 4. Sept. 1795 in Stuttgart, gest. 12. Sept. 1878 in Heilbronn, trat 1809 in das Bergkadettenkorps zu Stuttgart, wurde 1828 Verwalter der von ihm begründeten Saline Wilhelmshall, 1853 Verwalter von Friedrichshall, und teufte 1854–59 den Friedrichshaller Schacht ab, durch dessen Vollendung der Schwerpunkt der württembergischen Salzproduktion von Wilhelmshall nach Friedrichshall verlegt wurde. Auch führte er die Dampfheizung beim Salzsiedeprozeß ein. Seit 1870 lebte er in Heilbronn. Er schrieb: »Beitrag zu einer Monographie des Bunten Sandsteins, Muschelkalks und Keupers und die Verbindung dieser Gebilde zu einer Formation« (Stuttg. 1834); »Halurgische Geologie« (das. 1852, 2 Bde.); »Überblick über die Trias« (das. 1864).

3) Luigi, ital. Dichter, geb. 1822 in Florenz, schrieb lyrische Gedichte und zahlreiche Lustspiele (gesammelt Flor. 1875), deren erstes »Il Conte e l'Ostiere« (1845) und deren bestes »Pietro l'operajo« ist; dazu »Asmodeo, fantasia drammatica« (1885), dessen erste Ausführung (1887) zu lebhaften literarischen Erörterungen Anlaß gab.

4) Konrad, Pseudonym, s. Sittenfeld.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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