Donndorf [2]

Donndorf [2]

Donndorf, Adolf, Bildhauer, geb. 16. Febr. 1835 in Weimar, wurde durch Preller, der seine Begabung für die Plastik erkannte, an Rietschel in Dresden empfohlen und arbeitete von 1853–61 in dessen Atelier. Nach dem Tode Rietschels, dessen Lieblingsschüler er war, erhielt er im Verein mit Kietz den Auftrag, das Wormser Lutherdenkmal zu vollenden. Seine charaktervollen Porträtstatuen Friedrichs des Weisen, Reuchlins, Savonarolas und des Peter Waldus und die warm empfundene Idealgestalt der trauernden Magdeburgia gehören zu den gelungensten Partien jenes Denkmals. D. wurde infolge dieser Arbeiten Ehrenmitglied der Kunstakademie in Dresden. Zu seinen frühesten Schöpfungen gehören zwei Standbilder für die Wartburg: Margarete, die verstoßene Gemahlin Albrechts des Bärtigen, und Jutta, Landgräfin von Thüringen. Nach den Skulpturen zum Lutherdenkmal führte D. das Denkmal des Großherzogs Karl August von Weimar aus. Außer zahlreichen Büsten, die in trefflicher Durchbildung den vollen Eindruck des Lebens, der individuellen Wahrheit machen, schuf er ferner eine prächtige Statuette: Goethe in Italien, das Corneliusdenkmal für Düsseldorf, das Grabdenkmal für Robert Schumann in Bonn, das Bachdenkmal für Eisenach, das Burschenschaftsdenkmal in Jena, das Goethedenkmal in Karlsbad, das Denkmal des Fürsten Karl Anton von Hohenzollern in Sigmaringen, das Grabmal Freiligraths in Kannstatt, die Kolossalbüsten Bismarcks und Moltkes vor dem Wilhelmspalast in Stuttgart (1889), das Lutherstandbild in Eisenach (1895), eine Brunnengruppe für Weimar, die Denkmäler Bismarcks (1897) und Kaiser Wilhelms I. (1901) für Heidelberg, das Standbild des Bischofs Teutsch in Hermannstadt (1899), das umfangreiche Kaiserdenkmal auf der Hohensyburg (1902 enthüllt) und die Marmorsarkophage des Königs Karl I. und der Königin Olga von Württemberg für die Stiftskirche in Stuttgart. Von seinen trefflichen Büsten Bismarcks befinden sich auch Exemplare im Rathause zu Göttingen und in der Berliner Nationalgalerie. 1877 wurde er als Professor der Bildhauerkunst an die Kunstschule in Stuttgart berufen.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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