- D [1]
D (de), d, lat. D, d, der weiche oder stimmhafte dentale Verschlußlaut (s. Lautlehre). Geschichtlich betrachtet, ist das deutsche d teils aus ursprünglichem aspirierten d entstanden, z. B. in »binden« = sanskr. bándhanam »das Binden«, teils aus ursprünglichem t, z. B. in »Bruder« = sanskr. bhrātā. Der Buchstabe D hieß phönikisch Daleth, daher griech. Delta.
Abkürzungen
D oder d: Als römisches Zahlzeichen steht D (entstanden aus der Hälfte des Zeichens CIƆ = 1000) für 500 und für 5000. In römischen Inschriften ist D oder d = Decimus, deo, die, divus etc.; in juristischen Werken D = Digesta. Im Münzwesen Abkürzung für Dollar, auch für amerikanische Münzen von voll oder annähernd 5 Frank Wert überhaupt. Auf den neuen deutschen Reichsmünzen Bedeutet D München, auf österreichischen Münzen Graz, auf preußischen von 1817–48 Düsseldorf (ehemals Aurich), auf ältern französischen Lyon. In Geldrechnungen stand d für latein. Denarius und die abgeleiteten Werte (denier etc.), auch für Pfennig (), und steht noch für Penny (Mehrzahl Pence). Auf deutschen Gewichtsstücken bedeutet D Dezigramm. In der internationalen Telegraphie heißt D »dringendes Telegramm«. Auf Eisenbahnfahrplänen bedeutet D Durchgangszug. In der Musik ist D = Discantus (lat.) oder Dessus (franz.), Distant; d = destra (ital.), rechte Hand. Auf Rezepten steht D oder d für detur (lat.), es werde gegeben; in der Ophthalmologie für Dioptrie (s. Brille). In Handelsbüchern ist D = Debet (s.d.). Auf Korrekturbogen ist d oder = deleatur (lat.), es werde getilgt.
d.a. = dicti anni (lat.), besagten Jahres.
D.B.H. = Depeschenbureau Herold (in Berlin), s. Telegraphenbureaus.
d.c. = da capo (s.d.).
D.C., 1) = Deputierten-Konvent (s. Burschenschaft); 2) = Disctrict of Columbia.
D.C. und D.C. fil., bei Pflanzennamen = Decandolle, Vater und Sohn.
D.C.L., in England = Doctor of Civil Law, Doktor des Zivilrechts.
D.D., in römischen Inschriften = Diis (den Göttern), oder = domus divina (Kaiserhaus); in England = Doctor of Divinity (lat. Doctor Divinitatis), Doktor der Theologie.
d.d. = de dato (lat.), von heute, oder dicto die, am genannten Tag; auch = dono dedit, er hat zum Geschenk gegeben, hat gestiftet.
d.d.d. = dat, donat, dedicat (lat., s.d.).
D.G. = Dei gratia (lat.), durch Gottes Gnade »von Gottes Gnaden«.
d.h. = das heißt.
d.h. = de hodierno (lat.), von heutigen (Tag).
d. H. (bei Jahreszahlen) = der Hedschra (mohammedan. Zeitrechnung, s. Ära).
d. I. = desselben, des letztgenannten Jahres.
D.L.O., in England = Dead Letter Office (s. Dead letter).
d.m. = destra mano (ital.), rechte Hand, oder: mit der rechten Hand (zu spielen).
D.M., in England = Doctor of Music, Doktor der Musik.
D.M. (S.) = Diis Manibus (Sacrum, lat.), »den abgeschieden Seelen geweiht«, die übliche Einleitung auf römischen Grabsteinen und Weinschriften (vgl. Manen).
D.Ö.A.V. = Deutsch-Österreichischer Alpenverein.
D.O.M. = Deo Optimo Maximo (lat.), »dem besten, höchsten Gott«, nämlich dem Jupiter (geweiht), römische Tempelinschrift.
D.R.P. = Deutsches Reichspatent.
d.s., in der Musik = dal segno (s. Segno).
D. Sc., in England = Doctor of Science, Doktor der Naturwissenschaften.
d. St. (bei Jahreszahlen) = der Stadt (Rom; s. Ära).
D.T. = Dakota Territory (s. Dakota).
D.u.j. = Doctor utriusque juris, Doktor beider Rechte.
D.V. = Deo volente (lat.), so Gott will.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.