- Córdoba [3]
Córdoba, 1) Gonzalo Fernandez de C. y Aguilar, span. Heerführer, geb. 1443, gest. 2. Dez. 1515, diente zuerst unter Ferdinand und Isabella gegen Portugal und dann gegen Granada. 1495 ward er dem König von Neapel gegen die Franzosen zu Hilfe geschickt, die er rasch aus Unteritalien vertrieb, wofür er den Beinamen »der große Kapitän« erhielt. 1502 nahm er Neapel für die verbündeten Spanier und Franzosen ein, und verteidigte es für erstere gegen die letztern. Eine Zeitlang wurde der Krieg wie ein ritterliches Turnier um Barletta geführt, wohin sich C. begeben hatte; im Januar 1503 aber wurde der Herzog von Nemours, der die Franzosen befehligte, zu einem verlustreichen Rückzuge genötigt und 28. April 1503 bei Cerignola völlig geschlagen, wobei er selber fiel. C. hielt einen glänzenden Einzug in Neapel, und das ganze Königreich außer Gaeta erkannte die spanische Herrschaft an. Im Dezember 1503 zersprengte C. das französische Heer und zwang Gaeta zur Ergebung. Er wurde darauf zum Vizekönig ernannt, erregte aber wegen der Beliebtheit, die er durch seine umsichtige Verwaltung gewann, die Eifersucht des Königs Ferdinand, so daß er 1506 unter äußern Auszeichnungen nach Spanien zurückgerufen wurde, wo er vom Hof zurückgezogen lebte. C. war der Begründer der militärischen Größe Spaniens. Vgl. »Cronica del gran capitano G. F. de C.« (Sevilla 1582); Duponcet, Histoire de Gonsalvo de C. (Par. 1714); Quintana, Lebensbeschreibungen berühmter Spanier (deutsch, Berl. 1857).
2) Don Luis Fernandez de, span. General, geb. 1799 in Cadiz, gest. 29. April 1840 in Lissabon, erklärte sich als Offizier 1820 gegen die Proklamierung der Konstitution von 1812 und bereitete mit dem König den Aufstand der Garden 7. Juli 1822 vor, mußte aber nach Paris fliehen. C. diente sodann unter Quesada in Navarra und später im Korps des Herzogs von Angoulême. Er mißbilligte jedoch die Reaktionsmaßregeln der Regierungsjunta und bewirkte deren Auflösung. Als Günstling des Königs stieg er 1824 zum Generalmajor empor, wurde 1825 Gesandtschaftssekretär in Paris, 1827 Geschäftsträger in Kopenhagen und dann außerordentlicher Gesandter in Berlin. 1832 zum Gesandten in Lissabon ernannt, unterstützte er die Sache Dom Miguels. Als Anhänger einer starken, aber verfassungsmäßigen Monarchie schloß er sich nach dem Tode Ferdinands VII. den Cristinos an und wurde 1835 Oberbefehlshaber der Nordarmee, nahm aber im Juli 1836 seine Entlassung. Nach der Revolution von La Granja ging er nach Frankreich und beobachtete von dort aus die Vorgänge in Spanien. Als er endlich von Pamplona zum Abgeordneten bei den Cortes gewählt war, raubte ihm sein schwankendes Benehmen vollends alles Vertrauen. Er stellte sich im November 1838 mit Narvaez an die Spitze einer Bewegung gegen Espartero, mußte aber nach Portugal flüchten. Vgl. die Denkwürdigkeiten seines Bruders Fernando de Cordova: »Mis memorias« (Madr. 1886–89, 3 Bde.).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.