- Córdoba [1]
Córdoba (Cordova), 1) span. Provinz in Andalusien, grenzt im NO. an die Provinz Ciudad Real, im O. an Jaen, im SO. an Granada, im S. an Malaga, im SW. an Sevilla, im NW. an Badajoz und hat einen Flächeninhalt von 13,727 qkm (249 QM.) mit (1900) 455,859 Einw. (33 auf 1 qkm). Die Provinz umfaßt 16 Gerichtsbezirke. Hauptstadt ist Cordoba.
2) Provinz der Argentinischen Republik, begrenzt von den Provinzen Santiago im N., Santa Fé im O., Buenos Aires und dem Gouv. de la Pampa im S., San Luis, Rosario und Catamarca im W., 161,036 qkm mit 419,000 Einw. (Ende 1900, berechnet). Das Land bildet eine große Ebene, die sanft nach W. aufsteigt, wo es in die aus drei Ketten bestehende Sierra de C. bis über 2000 m hinausreicht (Cerro Gigantes 2550, Cerro Champaqui 2050). Hier gedeihen in den wohlbewässerten Tälern alle Produkte der gemäßigten Zone, während die dürftig bewässerten Ebenen sich besser zur Viehzucht eignen. Die meisten Flüsse versiegen oder endigen in Sümpfen, nur Tercero und Cuarto erreichen als Carcarañal zuweilen den Parana. An der Nordwestgrenze breiten sich die Salinas Grandes aus, in der Nordostecke nehmen die Lagunas de los Porongos den Saladillo auf, südlich von ihnen liegt das salzhaltige Mar Chiquita. Das Klima ist im Sommer sehr trocken, im Winter kommen große Temperaturwechsel vor. In der Hauptstadt C. (s. unten) herrscht eine Mitteltemperatur von 16,19°; hier fallen 690 mm Regen im Jahr, andre Teile sind dagegen sehr regenarm. Der Reichtum an Graphit, Silber, Gold, Kupfer, Eisen, Blei, Kalk, Porzellanerde, Salz (in den Salinas Grandes) ist sehr groß. Unter Kultur von Mais und Leinsaat stehen 123,277 Hektar, mit Weizen sind (1901/1902) 583,205 Hektar angebaut, außerdem große Flächen mit Alfalfa sowie mit Hafer, Bohnen, Tabak, Kartoffeln. Sehr bedeutend ist die Viehzucht (1888: 403,879 Pferde, 47,197 Esel und Maultiere, 2,110,523 Rinder, 2,355,030 Schafe, 630,264 Ziegen, 22,253 Schweine). In C. bestanden 1900: 183 Kolonien mit 57,138 Kolonisten. Die Industrie erzeugt große Mengen von Mehl, Zement und Ziegelsteinen. Der Handel ist ansehnlich, namentlich der Transithandel, für den die Stadt C.ein Hauptstapelplatz ist. Gefördert wird er durch 6 Eisenbahnen von 1700 km Gesamtlänge und 3000 km Telegraphenlinien. Höhere Unterrichtsanstalten besitzt nur die Hauptstadt; die 182 Volksschulen werden von 9000 Schülern besucht. Es erscheinen 22 Zeitungen. Die Provinz ist eingeteilt in 25 Departements; ihre Einnahmen betrugen 1881: 4,398,954, die Ausgaben 3,773,420 Pesos. Nach der Verfassung vom 11. Jan. 1883 werden der Gouverneur und Vizegouverneur auf 3 Jahre gewählt, ein Senat und eine Deputiertenkammer üben die gesetzgebende Gewalt.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.