Bezold

Bezold

Bezold, 1) Wilhelm von, Meteorolog, geb. 21. Juni 1837 in München, studierte daselbst und in Göttingen Mathematik und Physik, habilitierte sich 1861 als Privatdozent in München und wurde dort 1868 Professor an der Technischen Hochschule, Direktor der bayrischen Zentralstation in München und 1885 Professor der Meteorologie und Direktor des meteorologischen Instituts in Berlin. B. lieferte viele Untersuchungen auf dem Gebiete der Elektrizitätslehre, besonders über elektrische Staubfiguren und Entladung, über physiologische Optik, über die Dämmerung, die Lehre vom Gewitter, die Zunahme der Blitzgefahr, ferner Beiträge zur Theorie des Erdmagnetismus und zahlreiche Mitteilungen über die Thermodynamik der Atmosphäre, die durch ihn auf eine neue und sichere Grundlage gestellt wurde. Er schrieb: »Über die physikalische Bedeutung der Potentialfunktion in der Elektrizitätslehre« (Münch. 1861); »Farbenlehre im Hinblick auf Kunst und Kunstgewerbe« (Braunschw. 1874, auch englisch und russisch); »Die Kälterückfälle im Mai« (Münch. 1883); »über zündende Blitze im Königreich Bayern 1833–4882« (das. 1884); »Das königlich preußische meteorologische Institut in Berlin und dessen Observatorium bei Potsdam« (Berl. 1890); »Zur Theorie des Erdmagnetismus« (das. 1897); ferner veröffentlichte B.: »Beobachtungen der meteorologischen Stationen im Königreich Bayern« (mit Lang, Münch. 1879–85, 5 Bde.) und gibt heraus seit 1885 die »Ergebnisse der meteorologischen Beobachtungen im preußischen Beobachtungsnetz sowie des Meteorologisch-magnetischen Observatoriums in Potsdam und des Aeronautischen Observatoriums bei Tegel« (Berl. 1885–1902, 48 Bde.).

2) Friedrich von, deutscher Geschichtsforscher, Neffe des vorigen, geb. 26. Dez. 1848 in München, habilitierte sich daselbst 1875, wurde daselbst 1883 Mitglied der Historischen Kommission, 1884 ordentlicher Professor in Erlangen und 1896 in Bonn. Er schrieb außer einer Reihe von Aufsätzen, meist über Renaissance und Humanismus: »König Siegmund und die Reichskriege gegen die Hussiten« (Münch. 1872 bis 1877, 3 Bde.); »Zur Geschichte des Hussitentums« (das. 1874); das von der Wedekindstiftung preisgekrönte Werk »Geschichte der deutschen Reformation« in Onckens »Allgemeiner Geschichte«, (Berl. 1890) und gab die »Briefe des Pfalzgrafen Johann Kasimir« (Münch. 1882–84, 2 Bde.) heraus.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bezold — ist ein von Bernhard oder Berthold abgeleiteter Name. Es ist der Familienname folgender Personen: Albert von Bezold (1836–1869), deutscher Physiologe (Bezold Jarisch Reflex) Carl Bezold (1859–1922), deutscher Orientalist Ernst Justus Bezold… …   Deutsch Wikipedia

  • Bezold — is a surname, and may refer to:* Albert von Bezold, (1836 1868), German physiologist * Carl Bezold, German orientalist * Clem Bezold * Friedrich Bezold, (1842 1908), German otologist * Wilhelm von Bezold, (1837–1907), German physicist, discover… …   Wikipedia

  • Bezold — Bezold,   1) Carl Christian Ernst, Assyriologe, * Donauwörth 18. 5. 1859, ✝ Heidelberg 21. 11. 1922; ab 1894 Professor in Heidelberg; gab ab 1886 die »Zeitschrift für Assyriologie« heraus und verfasste einen Sachkatalog der Keilschriftdokumente… …   Universal-Lexikon

  • Bezold — Bezold, Friedr. von, Geschichtsforscher, geb. 26. Dez. 1848 in München, 1884 Prof. in Erlangen, 1896 in Bonn; veröffentlichte: »König Sigmund und die Reichskriege gegen die Hussiten« (3 Bde., 1872 77), »Geschichte der deutschen Reformation«… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Bezold [2] — Bezold, Wilh. von, Physiker und Meteorolog, geb. 21. Juni 1837 zu München, seit 1868 Universitätsprofessor in München, seit 1885 Direktor des Meteorolog. Instituts in Berlin; veröffentlichte die Ergebnisse der meteorolog. Beobachtungen in Bayern… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Bezold-Abney-Phänomen —   [ æbnɪ , englisch ; nach W. von Bezold und Sir W. de W. Abney], Wahrnehmungspsychologie: 1) (auch Abney Phänomen) die Änderung des Farbtons von Spektralfarben bei additiver Zumischung von weißem Licht: Die blauen Farbtöne erscheinen violetter,… …   Universal-Lexikon

  • Bezold-Brücke-Phänomen — Bezold Brụ̈cke Phänomen,   die von W. von Bezold (1873) und E. W. Ritter von Brücke (1878) entdeckte wahrnehmungspsychologische Erscheinung, dass bei Helladaption des Auges der Farbton der im Spektrum sichtbaren Farben von der Helligkeit… …   Universal-Lexikon

  • Bezold reflex — Bezold Jarisch reflex a cardiovascular reflex occurring upon stimulation of chemoreceptors, primarily in the left ventricle, by certain antihypertensive alkaloids and similar substances; afferent vagal fibers carry the impulses to the medulla… …   Medical dictionary

  • Bezold-Brücke-Phänomen — Abhängigkeit der Farbtonunterscheidungsschwelle in nm vom Farbtonbereich bei optimaler Leuchtdichte Unter dem Bezold Brücke Phänomen versteht man die Änderung der Farbempfindung in Abhängigkeit von dem Adaptationsniveau innerhalb des Bereichs des …   Deutsch Wikipedia

  • Bezold effect — The Bezold effect is an optical illusion, named after a German professor of meteorology, Wilhelm von Bezold (1837 1907), who discovered that a color may appear different depending on its relation to adjacent colors. It happens when small areas of …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”