Spaltbarkeit der Kristalle

Spaltbarkeit der Kristalle

Spaltbarkeit der Kristalle, die Eigenschaft, in bestimmten Richtungen einen so geringen Grad der Kohärenz zu besitzen, daß durch die Einwirkung äußerer Kräfte (Stoß, Schlag) Trennungen nach Ebenen senkrecht zu diesen Richtungen der Minima der Kohärenz, sogen. Spaltungsflächen (Blätterdurchgänge, Blätterbrüche), erzeugt werden. Die S. steht im engsten Zusammenhang mit den morphologischen Eigenschaften der Kristalle, und die Spaltungsflächen folgen stets derselben Symmetrie wie die Kristalle der betreffenden Substanz. So spaltet der tesseral kristallisierende Bleiglanz nach drei auseinander senkrechten Ebenen, den Flächen des Würfels entsprechend, der tesserale Flußspat nach vier den Oktaederflächen entsprechenden Richtungen, der hexagonale Kalkspat nach den Flächen eines Rhomboeders, und zwar derart, daß diese durch Spaltung erhaltenen Spaltungsformen von der äußern Begrenzung der Individuen unabhängig sind. So erhält man durch Zertrümmerung von Kalkspat stets Rhomboeder, sei der Kristall selbst ein Rhomboeder oder ein Skalenoeder oder eine hexagonale Säule. Wegen dieses Zusammenhanges zwischen Spaltungsform und Kristall system können nur nach einer Richtung spaltbare (monotome) Kristalle nicht dem tesseralen System angehören, da in diesem eine nur aus einer Fläche (und ihrer Parallelfläche) bestehende Kristallform nicht möglich ist. Aus gleichem Grunde können quadratische oder hexagonale Kristalle nur senkrecht zur kristallographischen Hauptachse (optischen Achse) monotom spaltbar sein, während in dem rhombischen, monoklinen und triklinen System Monotomie nach mehr denn einer Richtung möglich ist. Da die S. bei vielen Substanzen erlaubt, auch bei mangelnder äußerer Kristallbegrenzung charakteristische Formen darzustellen, ist sie für die Charakterisierung und die Bestimmung der kristallisierten Körper sehr wichtig. S. Gleitflächen.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Mineralĭen — (v. mittellat. minera, »Bergwerk, Erzgrube«; hierzu die Tafel »Mineralien und Gesteine«, mit Erklärungsblatt), die anorganischen festen oder tropfbarflüssigen Naturkörper von homogener Beschaffenheit. Das Erfordernis der Homogenität, die darin… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Augīt — Augīt, Repräsentant einer Gruppe von Mineralien, Silikaten, die durch weite Verbreitung, namentlich als Gesteinsgemengteile, wichtig und durch ihre Beziehungen zueinander und zu den Hornblendemineralien bemerkenswert sind. Sie bestehen, ebenso… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Kristall — (v. griech. krýstallos, »Eis«, zunächst auf den Bergkristall, den man für im höchsten Grade gefrornes, bez. durch himmlisches Feuer verfestigtes Wasser hielt, übertragen und von diesem auf alle übrigen Kristalle), eine regelmäßige, den Körpern… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Eisen(II,III)oxid — Magnetit Magnetit aus Südtirol, Italien Chemische Formel Fe3O4 genauer: FeII(FeIII)2O4 Mineralklasse Oxide Metall:Sauerstoff = 3:4 und vergleichbare mit ausschließlich mittelgroßen Kationen 4.BB.05 (9. Aufl.) ; IV/B.2 20 (8 …   Deutsch Wikipedia

  • Eisenhammerschlag — Magnetit Magnetit aus Südtirol, Italien Chemische Formel Fe3O4 genauer: FeII(FeIII)2O4 Mineralklasse Oxide Metall:Sauerstoff = 3:4 und vergleichbare mit ausschließlich mittelgroßen Kationen 4.BB.05 (9. Aufl.) ; IV/B.2 20 (8 …   Deutsch Wikipedia

  • Fe3O4 — Magnetit Magnetit aus Südtirol, Italien Chemische Formel Fe3O4 genauer: FeII(FeIII)2O4 Mineralklasse Oxide Metall:Sauerstoff = 3:4 und vergleichbare mit ausschließlich mittelgroßen Kationen 4.BB.05 (9. Aufl.) ; IV/B.2 20 (8 …   Deutsch Wikipedia

  • Magneteisen — Magnetit Magnetit aus Südtirol, Italien Chemische Formel Fe3O4 genauer: FeII(FeIII)2O4 Mineralklasse Oxide Metall:Sauerstoff = 3:4 und vergleichbare mit ausschließlich mittelgroßen Kationen 4.BB.05 (9. Aufl.) ; IV/B.2 20 (8 …   Deutsch Wikipedia

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