Selenkos

Selenkos

Selenkos, Name mehrerer Könige von Syrien. S. I. Nikator, Sohn des Antiochos, geb. 365 v. Chr., machte als einer der Führer der Phalanx den Eroberungszug Alexanders d. Gr. mit und erhielt nach dessen Tode 321 die Satrapie Babylonien und von Antigonos 317 noch die von Susiana. Von letzterm wegen seiner Verwaltung zur Rechenschaft gezogen, floh er nach Ägypten, wo er 315 ein Bündnis der übrigen Diadochen, insbes. des Kassandros und Lysimachos, gegen Antigonos zustande brachte. S. gewann seine Satrapie wieder, eroberte Iran, drang bis zum Ganges vor und nahm 306 den Königstitel an. Durch seine Teilnahme am Sieg bei Ipsos (301) gewann er Syrien, Armenien, Mesopotamien, einen Teil von Kappadokien und Kilikien. Auch mit Demetrios Poliorketes, dessen Tochter Stratonike er in zweiter Ehe heiratete und 293 an seinen Sohn aus erster Ehe, Antiochos, abtrat, und mit Lysimachos kämpfte er siegreich; 281 unterlag ihm Lysimachos auf der Ebene von Koros in Phrygien. Sein Reich umfaßte seitdem fast das ganze von Alexander d. Gr. eroberte Asien. Doch fiel er 281, als er sich eben zu einem Zuge gegen Mazedonien rüstete, durch einen seiner Höflinge, Ptolemaios Keraunos, im 84. Lebensjahr. S. hatte viele Städte gegründet, von denen er 9 Seleukeia, 16 Antiocheia (nach seinem Vater), 5 Laodikeia (nach seiner Mutter) benannte; er förderte Kunst und Wissenschaft und schickte die von Xerxes entführten Kunstschätze nach Griechenland zurück. Von S. 1. datiert eine eigne Ära, die seleukidische (s. Ära). Seine Nachkommen, die Seleukiden, beherrschten das syrische Reich bis 64 v. Chr. Die hervorragendsten waren: Antiochos I. Soter (281–263), Antiochos III., d. Gr. (222–187), und Antiochos IV. Epiphanes (176–163). Den Namen S. führten noch fünf unbedeutende Könige: S. II. Kallinikos (246–226), S. III. Soter (226–223), S. IV. Philopator (187–176), S. V. (125–123) und S. VI. (95–413). 64 ward das bereits stark gelockerte Reich von Pompejus zur römischen Provinz gemacht. Vgl. Bevan, The house of Seleucus (Lond. 1902, 2 Bde.).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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