Sallwürk

Sallwürk, Ernst von (vollständig: E. S. von Wenzelstein), Schulmann, geb. 7. Mai 1839 in Sigmaringen, studierte in Berlin und Tübingen Philologie, wandte sich später vorzugsweise den neuern Sprachen zu, wurde 1868 Rektor der höhern Bürgerschule in Hechingen, 1873 Professor am Gymnasium in Baden-Baden, 1874 Rektor des Pädagogiums in Pforzheim und 1877 Oberschulrat und Mitglied der Oberschulbehörde, daneben Professor der Pädagogik und Leiter der didaktischen Übungen an der Technischen Hochschule in Karlsruhe, seit 1904 Geheimrat. S. ist in philosophischer Hinsicht Herbartianer, jedoch Gegner Zillers und seiner Schule. Er veröffentlichte: »Ferientage; pädagogische Erwägungen« (Langens. 1876, 2. Aufl. 1897); »Herbart und seine Jünger« (anonym, das. 1880); »Handel und Wandel der pädagogischen Schule Herbarts« (2. Aufl., das. 1886); »Fénelon und die Literatur der weiblichen Bildung in Frankreich« (das. 1886); »Gesinnungsunterricht und Kulturgeschichte« (das. 1887); »Das Staatsseminar für Pädagogik« (das. 1890); »Volksbildung und Lehrerbildung« (das. 1891); »Pestalozzi«, Biographie (Leipz. 1897); »Haus, Welt und Schule« (Wiesbad. 1902); »Das Ende der Zillerschen Schule« (Frankf. 1904); »Die didaktischen Normalformen« (3. Aufl., das. 1906); »Prinzipien und Methoden der Erziehung« (Leipz. 1906) u.a. Außerdem gab er heraus: eine Textausgabe ausgewählter Werke von Voltaire (Berl. 1878–84, 6 Bde.), »Rousseaus Emil, übersetzt und erklärt« (3. Aufl., Langens. 1892–93, 2 Bde.), »Lockes Gedanken über Erziehung« (ebenso, 2. Aufl., das. 1897), »Pädagogische Schriften Herbarts« (7. Aufl. der Bartholomäischen Sammlung, das. 1903 f., 2 Bde.), »A. Diesterweg. Darstellung seines Lebens und seiner Lehre und Auswahl aus seinen Schriften« (das. 1899 bis 1900, 3 Bde.), Schulausgaben deutscher Klassiker u.a. Zu Schmids »Geschichte der Erziehung« lieferte er die Abschnitte über französische und englische Schulgeschichte der neuern Zeit, über das Bildungswesen der Jesuiten und über Herbart.