Ziller

Ziller

Ziller, 1) Tuiskon, Philosoph und Pädagog der Herbartschen Schule, geb. 22. Dez. 1817 in Wasungen, gest. 20. April 1882 in Leipzig, studierte in Leipzig Philologie, wirkte in Meiningen als Gymnasiallehrer, studierte seit 1850 nochmals in Leipzig die Rechte, habilitierte sich 1853 daselbst als juristischer Privatdozent, ging aber 1854 zur Pädagogik über. 1861 gründete er ein pädagogisches Seminar mit Übungsschule (1862). Ein Teil der Herbartschen Schule scharte sich seit 1868 um ihn als »Verein für wissenschaftliche Pädagogik«. 1864 ward er außerordentlicher Professor der Philosophie. Er schrieb: »Einleitung in die allgemeine Pädagogik« (Leipz. 1856); »Die Regierung der Kinder« (das. 1858); »Grundlegung zur Lehre vom erziehenden Unterricht« (das. 1865, 2. Aufl. 1884); »Herbartische Reliquien« (das. 1871); »Vorlesungen über allgemeine Pädagogik« (das. 1876; 3. Aufl. als »Allgemeine Pädagogik« hrsg. von Just, 1892); »Allgemeine philosophische Ethik« (das. 1880, 2. Aufl. 1886). Von 1860–65 gab er mit Allihn die »Zeitschrift für exakte Philosophie« (Köthen), von 1865 an mit Ballauf »Monatsblätter für wissenschaftliche Pädagogik« (Leipz.) heraus. An Stelle der letztern trat seit 1868 das »Jahrbuch des Vereins für wissenschaftliche Pädagogik«. Vgl. Lange, Tuiskon Z. (Leipz. 1884); Wesendonck, Die Schule Herbart-Z. vor dem Forum der Kritik (Wien 1885); v. Sallwürk, Handel und Wandel der pädagogischen Schule Herbarts (2. Aufl., Langensalza 1886) und Das Ende der Zillerschen Schule (Frankf. 1904); Fröhlich, Die wissenschaftliche Pädagogik Herbart-Ziller-Stoys (7. Aufl., Wien 1901); Wiget, Die formalen Stufen des Unterrichts. Einführung in die Schriften Zillers (8. Aufl., Chur 1905).

2) Rudolf, Freiherr von, Staatsminister von Sachsen-Meiningen, geb. 13. Sept. 1832 in Frauenbreitungen, trat 1855 in den sachsen-meiningischen Verwaltungsdienst, war 1863–74 Landrat in Sonneberg, 1874–82 Oberbürgermeister von Meiningen, dann Landrat daselbst, wurde 1889 als Staatsrat Mitglied des Staatsministeriums u. 1902 Staatsminister.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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