Remonte

Remonte

Remonte (franz., spr. -móngt' oder -mónte), die regelmäßige Auffrischung des Pferdebestandes berittener Truppen durch junge Pferde (Remontepferde, Remonten, fälschlich Romonten), die in der Regel zu Beginn des Dienstjahres (Herbst) stattfindet. In Deutschland beträgt die Jahresquote für Kavallerie 1/10, für Artillerie 1/9, für das Militärreitinstitut 1/7 bis 1/3 des Bestandes; der Train erhielt bisher ausrangierte Pferde andrer Truppen, doch ist mit einer eignen Remontierung für ihn begonnen worden. Der Jahresbedarf beträgt über 8000 Stück (bei 103,000 Dienstpferden im Frieden), wovon Ostpreußen etwa 2/3 liefert; die in Hannover, Oldenburg, Mecklenburg und den Elbherzogtümern gezüchteten Pferde sind ihrer Schwere wegen nur zum Teil für die Armee brauchbar, Sachsen, Bayern und Württemberg decken nur einen Teil ihres Bedarfs selbst. Das Remontieren, d. h. der Ankauf der Remonten, geschieht in Deutschland im Inland durch Remonteankaufskommissionen (1 Stabsoffizier, 2 Leutnants, 1 Veterinär und Unterpersonal) auf eigens angesetzten Remontemärkten. Die drei- oder dreieinhalbjährig angekauften Pferde werden in Remontedepots aufgenommen und nach einem Jahr durch Remontekommandos den Truppen zugeführt. Depots und Ankaufskommissionen unterstehen einem Remonteinspekteur (General). Remontedepots hat Preußen 18 mit rund 9550 Pferden Belegungsstärke: Jurgaitschen (Kreis Darkehmen), Neuhof-Ragnit (Kreis Ragnit), Kattenau (Kreis Stallupönen), Brakupönen (Kreis Gumbinnen), Preußisch-Mark (Kreis Mohrungen), Sperling (Kreis Angerburg), Liesken (Kreis Friedland) und Weeskenhof (Kreis Preußisch-Holland) in der Provinz Ostpreußen; Bärenklau in Brandenburg, Neuhof-Treptow a. R., Ferdinandshof und Dölitz in Pommern, Wirsitz in Posen, Wehrse in Schlesien, Hardebek in Holstein, Arendsee in Sachsen, Hunnesrück und Mecklenhorst in Hannover. Bayern hat 5: Fürstenfeld, Schwaiganger (1807 gegründet), Benediktbeuern, Schleißheim und Remontenanstalt Neumarkt, das Königreich Sachsen 3: Skassa, Kalkreuth u. Obersohland a. R., Württemberg 1: Breithülln. – In Österreich-Ungarn wird die Remontierung durch 7 Remontenassentkommissionen besorgt, Remontendepots sind in Bilak, Nagy-Daád-Sary, Kleczna Dolna, Lábod, Iházi-Marczaltö. – Frankreich deckt seinen Jahresbedarf von etwa 16,000 Pferden zum Teil aus dem Auslande, die Remontierung untersteht einem Generalinspekteur, die Remontedepots kaufen durch Kommissionen an, Übergangsdepots dienen zur Aufzucht minderjähriger Pferde, Remontereiterkompanien zur Pflege und zum Transport zu den Truppen. Letztere sollen vermehrt werden, da die zweijährige Dienstzeit eine gründliche Dressur in Frage stellt. – Rußland, das früher die Deckung seines Bedarfs einzelnen Remonteuroffizieren übertragen hatte, ist in den letzten Jahren auch zum Kommissionssystem übergegangen und will die Militärbehörde durch dieses günstig im Sinne der Armee auf die Landespferdezucht einwirken, indem die Kommissionen direkt vom Züchter kaufen. Nur die Kosaken (s. d.) werden nicht durch Remontekommissionen versorgt, sondern erhalten bare Beihilfen und stellen die Dienstpferde selbst. Ähnliche Einrichtungen existieren in allen größern Heeren. Vgl. Goldbeck, Zucht und Remontierung der Militärpferde aller Staaten (Berl. 1901); Ramm und Baer, Nachrichten aus den hervorragendsten Pferdezucht gebieten des In- und Auslandes (Leipz. 1901); Zobel, Die Landespferdezucht in Deutschland und die Remontierung der deutschen Armee (das. 1904); Markwalder, Pferdezucht und Militärpferde (Aarau 1905); »Muster zur Dienstanweisung für die Remonte-Depot-Administration vom 12. Juni 1897« (Berl. 1906); v. Loebells »Jahresberichte über die Veränderungen und Fortschritte im Militärwesen« (das.).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • remonte — [ r(ə)mɔ̃t ] n. f. • 1424; de remonter ♦ Action de remonter. 1 ♦ Action d aller d aval en amont. La descente et la remonte des bateaux. ⇒ remontage. Fret de remonte. ♢ Le fait, pour les poissons, de remonter une rivière afin de frayer. Par ext. L …   Encyclopédie Universelle

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  • remonté — remonté, ée (re mon té, tée) part. passé de remonter. 1°   Qui a monté de nouveau. Les voilà remontés à cheval.    Fig. et familièrement. Remonté sur sa bête, qui a repris force, santé, fortune. •   Je ne puis être fâché, ni pour la France ni… …   Dictionnaire de la Langue Française d'Émile Littré

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  • Remonte — (französisch für Ersatzpferd) ist eine Bezeichnung innerhalb der klassischen Reitkunst und in der Kavallerieausbildung für ein Pferd, das noch in seiner Grundausbildung ist. Es wird nochmals unterschieden in eine junge Remonte im ersten… …   Deutsch Wikipedia

  • Remonte — Saltar a navegación, búsqueda Remonte puede referirse a: Juego de pelota remonte, que se juega con cesta, parecido a cesta punta. La maquinaria o remontes, como telesillas o telesquís que se usan en las estaciones invernales para subir a los… …   Wikipedia Español

  • remonte — 1. m. Acción y efecto de remontar o remontarse. 2. Variedad del juego de pelota en que se usa la cesta de remonte. 3. Dep. Aparato utilizado para remontar una pista de esquí; p. ej., el telesilla. ☛ V. cesta de remonte …   Diccionario de la lengua española

  • remonte — Remonte. s. f. Les chevaux qu on donne à des Cavaliers pour les remonter. On a tant donné à ce Capitaine pour la remonte, &c …   Dictionnaire de l'Académie française

  • Remonte — (fr., spr. R mongt), der Ersatz des Abganges ausgedienter u. unbrauchbar gewordener Pferde (Remontepferde) bei der Cavallerie u. Artillerie, auch wohl der Ankauf neuer zu Errichtung od. Mobilmachung eines dieser Truppentheile. In großen Armeen… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Remonte — (frz.), der regelmäßige jährl. Ersatz der in Abgang kommenden Pferde der berittenen Truppen durch junge in den Remontedepots (in Preußen 17, Bayern 5, Sachsen 2, Württemberg 1) eingestellte Pferde (Remontepferde) …   Kleines Konversations-Lexikon

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