- Treptow
Treptow, 1) (T. an der Tollense, Alttreptow) Stadt im preuß. Regbez. Stettin, Kreis Demmin. an der Tollense, Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Berlin-Stralsund und der Kleinbahnlinie Demmin-T., hat eine evang. Kirche, ein Denkmal Kaiser Wilhelms I., Amtsgericht, Eisengießerei, 2 Dampfsägewerke, Bierbrauerei, Ziegelbrennerei und (1905) 4429 Einw., davon 66 Katholiken und 5 Juden. T. erscheint um 1245 als Stadt. – 2) (T. an der Rega, Neutreptow) Stadt daselbst, Kreis Greifenberg, an der Rega, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Gollnow-Kolberg und Kammin i. P.-T., hat 2 evang. Kirchen, Synagoge, ein Blücher- und ein Kriegerdenkmal, Gymnasium, landwirtschaftliche Winterschule, Unteroffizierschule, Provinzialirrenanstalt, Amtsgericht, die Pommersche Landschaftsdirektion, Fabrikation von landwirtschaftlichen Maschinen und silbernen Bestecken, Bierbrauerei und (1905) 7794 Einw., davon 84 Katholiken und 109 Juden. Nahebei das Remontedepot Neuhof-T. und das ehemalige Prämonstratenserkloster Belbuck (s. d.). In T. ward auf dem Landtag von 1534 die Einführung der Reformation in Pommern beschlossen. – 3) (T. bei Berlin) Landgemeinde im preuß. Regbez. Potsdam, Kreis Teltow, an der Mündung eines Zweiges des Teltowkanals in die Spree, an der Berliner Ringbahn, mit Berlin durch mehrere Straßenbahnlinien (darunter die Untergrundbahn T.-Stralau) und durch Dampfschiffahrt verbunden, hat einen großen Park der Stadt Berlin mit dem Standbild des Gartendirektors Meyer, eine Sternwarte (mit Riesenfernrohr), ein Friedrich Wilhelm-Viktoriastift der Kaufmannschaft zu Berlin, bedeutende Fabriken für Herstellung von Anilin (1000 Arbeiter), Maschinen, Lampen, Teppichen, Pumpen und Brunnenanlagen, ferner Sanitätswerke, eine Telegraphenbauanstalt, Gerberei, Gärtnerei etc., große Holz- und Kohlenlager und (1905) mit der Garnison (ein Telegraphenbataillon Nr. 1 und die Kavallerietelegraphenschule) 11,312 Einw. (1871 erst 364). T., ein Vergnügungsort der Berliner, wurde 1876 Landgemeinde
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.