- Pott, August Friedrich
Pott, August Friedrich, Sprachforscher, geb. 14. Nov. 1802 zu Nettelrede in Hannover, gest. 5. Juli 1887 in Halle, vorgebildet in Hannover, studierte seit 1821 in Göttingen Philologie, war 1825–27 Kollaborator am Gymnasium in Celle, ging nach Berlin, habilitierte sich dort 1830 und wurde 1833 außerordentlicher, 1839 ordentlicher Professor der allgemeinen Sprachwissenschaft in Halle. P. umfaßte mit seltener Universalität die verschiedensten Sprachgebiete. Sein Hauptwerk, durch das er die wissenschaftliche Lautlehre der indogermanischen Sprachen begründete, sind die »Etymologischen Forschungen auf dem Gebiet der indogermanischen Sprachen« (Lemgo 1830–36. 2 Bde.; 2. umgearbeitete Aufl. 1859–76, 6 Bde., von denen Band 6 die von Bindseil angefertigten Register enthält). Außerdem sind hervorzuheben: »De Borussio-Lithuanicae tam in slavicis quam letticis linguis principatu« (Halle 1837–41, 2 Abhandlungen); »Die Zigeuner in Europa und Asien« (das. 1844 bis 1845, 2 Bde.; von der Pariser Akademie mit dem Volneyschen Preis gekrönt); »Die quinare und vigesimale Zählmethode bei Völkern aller Weltteile« (das. 1847); »Die Personennamen« (Leipz. 1853, 2. Aufl. 1859); »Die Ungleichheit menschlicher Rassen, hauptsächlich vom sprachwissenschaftlichen Standpunkt« (Lemgo 1856); »Doppelung (Reduplikation, Gemination) als eins der wichtigsten Bildungsmittel der Sprache« (das. 1862); »Anti-Kaulen, oder mythische Vorstellungen vom Ursprung der Völker und Sprachen« (das. 1863); »Die Sprachverschiedenheit in Europa, an den Zahlwörtern nachgewiesen« (Halle 1868). Auch gab er W. v. Humboldts Werk »Über die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaues« mit einer Einleitung heraus (Berl. 1876, 2 Bde.).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.