Pfuel

Pfuel

Pfuel (spr. psūl), Ernst von, preuß. General, geb. 3. Nov. 1779 zu Jahnsfelde bei Müncheberg im Kreis Lebus, gest. 3. Dez. 1866 in Berlin, trat 1797 in das preußische Heer, bereiste mit seinem Freunde, dem Dichter Heinr. v. Kleist, Deutschland, Frankreich und die Schweiz, machte den Feldzug von 1806 mit, ging 1809 als Hauptmann in österreichische Dienste und errichtete in Prag und Wien große Schwimmanstalten für das Militär; auch in Preußen beförderte er später die Übungen im Schwimmen und gründete in Berlin zu diesem Zweck eine Anstalt. 1812 trat er in russische Dienste und ward Chef des Generalstabs des Generals Tettenborn. 1815 in den preußischen Generalstab aufgenommen, ward er nach der Einnahme von Paris Kommandant der Stadt, 1825 Generalmajor, 1830 Kommandeur der 15. Division in Köln und 1832 Generalleutnant. Nachdem er 1831 als Bevollmächtigter in Neuenburg die Ruhe hergestellt, war er bis 1849 Gouverneur daselbst, seit 1838 zugleich Kommandeur des 7. Armeekorps, ward 1848 General der Infanterie, war 11.–24. März Gouverneur von Berlin, entwickelte aber während der Revolutionstage geringe Energie. Im Mai d. J. unterdrückte er den Aufstand in der Provinz Posen. Nach Entlassung des Ministeriums Auerswald im September 1848 mit Bildung eines neuen beauftragt, übernahm P. selbst 21. Sept. das Kriegsministerium und das Präsidium, zeigte sich aber unentschlossen und schied Ende Oktober aus dem Amt und zugleich aus dem Militärdienst. 1858 in das Abgeordnetenhaus gewählt, schloß er sich der liberalen Partei an. P. schrieb: »Beiträge zur Geschichte des letzten französisch-russischen Kriegs« (Berl. 1814), von F. Förster neu herausgegeben u. d. T.: »Der Rückzug der Franzosen aus Rußland« (das. 1867).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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