Parmeggianino

Parmeggianino

Parmeggianino (spr. -medschanīno, Parmegiano), eigentlich Francesco Mazzuoli (Mazzola), ital. Maler, geb. 11. Jan. 1503 in Parma, gest. 24. Aug. 1540 in Casalmaggiore, bildete sich nach Correggio, seit 1523 in Rom nach Raffael und Michelangelo und erwarb sich die Gunst des Papstes Clemens VII. Die Plünderung Roms 1527 trieb ihn nach Bologna. 1530 ging er nach Parma, wo er eine reiche Tätigkeit entfaltete. Hier übernahm er die Ausschmückung der neuerbauten Kirche Santa Maria della Steccata, kam aber mit der Gemeinde in Streitigkeiten, die ihn schließlich veranlaßten, sich nach Casalmaggiore zurückzuziehen. Trotz seines kurzen Lebens hat er eine große Zahl von Werken hinterlassen, die ihn als einen manierierten, aber keineswegs geistlosen Nachahmer Correggios kennzeichnen. Charakteristisch für seine Vorliebe, die Körperverhältnisse zu verlängern, ist besonders die sogen. Madonna mit dem langen Hals (Florenz, Palazzo Pitti). Von seinen übrigen Werken religiösen Inhalts sind die Madonna mit dem Kind und Martha (Bologna, Pinakothek), die heilige Familie mit Elisabeth und dem kleinen Johannes (Paris, Louvre), die Grablegung Christi (Petersburg, Eremitage), die Vision des heil. Hieronymus (London, Nationalgalerie) und die Madonna della Rosa (Dresden, Galerie) sowie seine Fresken in den Kirchen San Giovanni Evangelista und Santa Maria della Steccata zu Parma hervorzuheben. Wertvoller als seine religiösen Bilder sind seine mythologischen Kompositionen (Hauptwerk: der bogenschnitzende Amor in der kaiserlichen Galerie zu Wien) und seine meist vortrefflichen Bildnisse im Museum zu Neapel, im Palazzo Borghese zu Rom und in den Galerien von Kassel, Darmstadt, Kopenhagen und Wien. Seine Radierungen sind die frühesten italienischen Werke von Bedeutung in dieser Technik. Vgl. Affò, Vita del graziosissimo pittore Fr. Mazzola (Parma 1784).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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