- Marderhund
Marderhund (Waschbär-, Schleichkatzenhund, Canis [Nyetereutes] procyonoides Gray), ein an die Marder erinnerndes Raubtier, 65–70 cm lang mit 10 cm langem Schwanz, am Widerrist nur 20 cm hoch, mit gestrecktem, hinten verdicktem Leib, schwächlichen Beinen, kurzem, schmalem, spitzem Kopf, kurzen, breiten, abgerundeten Ohren und veränderlicher marderartiger Färbung. Kopf- und Halsseiten sind gewöhnlich hellfahl, ein über die Schulter nach den Vorderläufen ziehendes Band dunkelbraun. Es kommen auch gescheckte und weiße Tiere vor. Das Wollhaar übertrifft an Fülle das jedes andern Hundes. Der M. bewohnt das ganze gemäßigte Ostasien, im Nordosten wohl bis 51° nördl. Br. Er durchschweift ein ziemlich weites Gebiet, besonders Fluß- und Bachtäler, jagt nachts besonders auf Mäuse und Fische, frißt aber auch Beeren, Holzäpfel, Eicheln. Kann er sich genügend mästen, so hält er Winterschlaf in frostfreien Höhlen. Er ist sehr gefräßig und wird daher mit Hilfe von Strychninpillen leicht erbeutet. Hunde bewältigen ihn nach kurzem Kampf. Das Fleisch wird gegessen, das Fell (Tongkingfuchs, Seefuchs, Japanischer Fuchs, Tanuk) wird selten naturell zu Futter verwendet, meist schwarz, blaugrau, skunksartig, silberfuchsartig gefärbt zu Muffen, Kragen, Besatz, Stola, Boa verarbeitet.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.