- Mac Carthy
Mac Carthy (meist M'Carthy, spr. mǟkárthi), 1) Denis Florence, irischer Dichter, geb. 1817, gest. 7. April 1882 in Dublin, veröffentlichte: »The book of Irish ballads« (Dublin 1846), dann »Ballads, poems and lyrics« (1850), eine Sammlung von erzählenden und lyrischen Gedichten und vortrefflichen Übertragungen aus fast allen europäischen Sprachen. Eine neue Ausgabe seiner »Poems«, von seinem Sohne John herausgegeben, erschien 1884 in Dublin. Noch ist seine metrische Übersetzung mehrerer Dramen Calderons (1853) und »Shelley's early life« (1872) zu erwähnen.
2) Iustin, irischer Politiker und Geschichtschreiber, geb. im November 1830 in Cork, widmete sich in Liverpool dem journalistischen Beruf, wurde 1860 in London Parlamentsberichterstatter des »Morning Star«, trat 1861 in die Redaktion dieses Blattes und übernahm 1864 seine Leitung. Von 1868–71 bereiste er die Vereinigten Staaten, wo er in verschiedenen Städten politische und literarische Vorträge hielt. 1862–76 gehörte er zur Redaktion der »Daily News«. Im April 1879 wut de er ins Parlament gewählt, wo er sich der Homerule-Partei anschloß. Er spielte bei den Debatten über die irische Frage seit 1881 eine hervorragende Rolle und übernahm im Dezember 1890 an Stelle des abgesetzten Parnell (s. d.) die Leitung der Mehrheit der irischen Partei im Unterhause, die er 1896 niederlegte. Bei den Neuwahlen von 1900 schied er auch aus dem Parlament aus. Außer verschiedenen Romanen (»The Waterdale neighbours«, 1867; »My enemy's daughter«, 1869; »Lady Judith«, 1871; »A fair Saxon«, 1873; »Linley Rochford«, 1874; »Dear Lady Disdain«, 1875; »Miss Misanthrope«, 1877; »Maid of Athens«, 1883; »The Right Honourable«, 1886; »The Ladies Gallery«, 1888; »The Dictator«, 1893; »Red diamonds«, 1893; »The riddle ring«, 1896; »Mononia«, 1901) schrieb er die Geschichte Englands seit der Thronbesteigung der Königin Viktoria: »A history of our own times« (1880–1905, 7 Bde.), die in England großen Erfolg hatte; ferner: »History of the four Georges and of William IV.« (Bd. 1 u. 2, 1884–90; Bd. 3 u. 4, 1901); »Sir Robert Peel« (1891); »Pope Leo XIII., a biography« (1896); »The story of Gladstone's life« (1898); »Modern England« (1898 bis 1899, 2 Bde.); »Reminiscences« (1899, 2 Bde.); »The reign of Queen Anne« (1902, 2 Bde.); »Portraits of the Sixties« (1903); »Ireland and her story« (1903); »Short history of our own times« (1904); »British political leaders« (1903, 2. Aufl. 1904); »Story of an Irishman« (1904). Eine Sammlung zerstreuter Essays erschien u. d. T.: »Con amore« (1868).
3) Justin Huntly, engl. Schriftsteller und Politiker, Sohn des vorigen, geb. 1860, verlebte seine Jugend in Amerika und bereiste einen großen Teil Europas; er lebt in London, seit 1884 Parlamentsmitglied für einen irischen Wahlkreis. Auf den »Outline of Irish history« (1883) folgten mehrere Dichtungen, wie: »Serapion« (1883), »Hafiz in London« (1886), »Harlequinade« (1889), die Romane: »Doom, an Atlantic episode« (1887, 5. Aufl. 1891), »Dolly«, »Lilly Lass« (1889), »A London legend«, »The royal Christopher« u. a., die politischen Schriften: »England under Gladstone« (1884, 2. Aufl. 1885); »Ireland since the union« (1887); »The case for Home Rule« (1887) sowie die Geschichtswerke: »The French revolution« (Bd. 1 u. 2, 1890) und »Short history of the United States« (1898). Von Dramen fand »The Candidate« verdienten Beifall; daneben ist »The wife of Socrates« und »My friend the Prince« zu nennen. Besonders wurde er aber bekannt durch seine poetische Übersetzung von Omar Khayyams »Rubaiyat« (1889) und »The Thousand and one days. Persian tales« (1892).
4) Michael John Fitzgerald, engl. Publizist, geboren in Midleton (Irland), studierte Rechtswissenschaft auf dem Trinity College in Dublin, wurde 1885 Bakkalaureus und 1889 Barrister. 1901 veröffentlichte er die Aufsehen erregende Schrift : »Five years in Ireland, 1895–1900« (10. Aufl. 1903), worin er lebhaft gegen den übermächtigen Einfluß der römisch-katholischen Kirche auf dem Gebiete der Politik und des Unterrichtswesens polemisiert. Dasselbe Thema erörterte er in den Schriften: »Priests and people in Ireland« (1902 u. ö.); »Rome in Ireland« (1904); »Gallowglass, or life in the land of the priests« (1904). Mit Japan beschäftigte er sich in »Coming po wer. Contemporary history of far East« (1905).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.