Lloyd, Norddeutscher

Lloyd, Norddeutscher

Lloyd, Norddeutscher, in Bremen, Aktiengesellschaft, ging 1857 hervor aus der Vereinigung verschiedener Schiffahrtsgesellschaften und betreibt für Personen- und Frachtverkehr regelmäßige Dampfschiffahrt mit europäischen und transatlantischen Ländern und Schleppdienst für Fluß- und Seeschiffe. Das Grundkapital der Gesellschaft betrug anfänglich rund 2,8 Mill. Bremer Goldtaler, wovon 1860 ein Teil zurückgekauft wurde, dann folgten 1866, 1868, 1869, 1873 neue Erhöhungen auf 6 Mill. Bremer Taler. Hierauf wurde die Umwandlung in Markwährung und Erhöhung des Kapitals auf 100 Mill. Mk. (letzte Erhöhung 1902) bewirkt. Mit dem Reiche wurde 1885 ein Vertrag abgeschlossen, wonach die Gesellschaft eine Anzahl von Linien nach Ostasien und Australien unter näher festgesetzten Bedingungen gegen Zuschuß von 4,090,000 Mk. zu unterhalten hat. 1898 wurde diese Summe auf 5,590,000 Mk. erhöht. Die Gesellschaft betrieb 1905: 7 Linien nach Nordamerika, 4 nach Südamerika, eine nach Ostasien, 2 nach Australien, 2 Zweiglinien im Anschluß an die ostasiatische Linie, 10 Zweiglinien im Küsten- und Inseldienst des Ostens, eine Linie Genua-New York, eine Linie Marseille-Neapel und noch 5 europäische Linien, außerdem den Passagierverkehr auf der Weser. Die Flotte bestand 1905 aus 65 Seedampfern (3 Schnelldampfern), 46 Küstendampfern, 47 Flußdampfern, 2 Schulschiffen und 165 Leichterfahrzeugen von insgesamt 408,335 Pferdekräften und 552,182 Brutto-Registertonnen. Die Seeschiffe, ursprünglich mit 242 Mill. Mk. eingestellt, standen Ende 1904 noch mit 161 Mill. Mk. zu Buch, die Gesamtwerte der Gesellschaft repräsentierten 214 Mill. Mk. Außer dem Grundkapital waren etwa 23 Mill. Mk. Reserven bei etwa 56 Mill. Mk. Verpflichtungen vorhanden. Im transatlantischen Verkehr wurden 1904: 353,686 Personen und 3,425,148 cbm Ladung befördert. Der Verbrauch an Kohlen betrug 1904: 21,5 Mill. Mk., an Proviant 12,5 Mill. Mk. Der Lloyd beschäftigt etwa 20,000 Personen. Er unterhält eigne Agenturen in allen größern und vielen kleinen Orten Deutschlands sowie in Haupthandels- und Verkehrsplätzen der Welt. Die Erträgnisse des Unternehmens waren sehr schwankend. Die Dividenden bewegten sich zwischen 0 und 20 Proz. Vgl. Tafel »Hausflaggen«, Fig. 1; Lindeman, Der Norddeutsche Lloyd. Geschichte und Handbuch (Brem. 1892), und die Textbeilage: Übersicht der wichtigsten Dampfschiffahrtsreedereien beim Artikel »Dampfschiffahrt«.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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