- Landolt
Landolt, 1) Elias, Forstmann, geb. 28. Okt. 1821 zu Kleinandelfingen im Kanton Zürich, gest. 18. Mai 1896 in Zürich, studierte in Hohenheim und Tharandt, wurde 1853 Kreisforstmeister und war 1864–82 Oberforstmeister des Kantons Zürich. Seit 1854 gehörte er dem gesetzgebenden Rate des Kantons Zürich an, 1855–93 war er Professor am Polytechnikum zu Zürich und 1867–71 Direktor desselben. Er schrieb: »Über forstliche Taxation und Betriebsregulierung« (Zürich 1856); »Bericht über die Untersuchung der schweizerischen Hochgebirgswaldungen« (Bern 1862); »Die forstlichen Zustände in den Alpen und im Jura« (das. 1863); »Der Wald, seine Verjüngung, Pflege und Benutzung« (Zürich 1866, 4. Aufl. 1895); »Tafeln zur Ermittelung des Kubikinhalts liegender, entgipfelter Baumstämme« (das. 1868, 8. Aufl. 1898); »Forststatistik des Kantons Zürich« (Winterthur 1880); »Die Bäche, Schneelawinen und Steinschläge« (Zürich 1886); »Die forstliche Betriebslehre mit besonderer Berücksichtigung der schweizerischen Verhältnisse« (das. 1892); Festschrift zum 50jährigen Jubiläum des schweizerischen Forstvereins (das. 1892); von 1861 bis Ende 1893 redigierte er die »Schweizerische Zeitschrift für Forstwesen«.
2) Hans, Chemiker, geb. 5. Dez. 1831 in Zürich, studierte daselbst, in Breslau, Berlin und Heidelberg, habilitierte sich 1856 als Privatdozent für Chemie in Breslau, wurde 1857 Professor und Direktor des chemischen Laboratoriums an der Universität Bonn, übernahm 1869 die Leitung der Fachschule für Chemie und Hüttenkunde an der Technischen Hochschule in Aachen, ging 1880 als Professor an der landwirtschaftlichen Hochschule nach Berlin und erhielt 1891 eine ordentliche Professur an der dortigen Universität nebst dem Direktorat des zweiten chemischen Laboratoriums. L. gehört zu den Mitbegründern und den hervorragendsten Pflegern der physikalischen Chemie. Sein Hauptwerk bildet die Monographie: »Das optische Drehungsvermögen organischer Substanzen« (Braunschweig 1879; 2. Aufl. unter Mitwirkung von Schönrock, Lindner u.a. 1898); außerdem arbeitete er über das Drehungsvermögen der Weinsäure und ihrer Salze, über die Bestimmung des Molekulargewichts aus der Dampfdichte, über das Drehungsvermögen gelöster Substanzen, über die chemische Reaktion bei niederer Temperatur, über die Schmelzpunkte organischer Substanzen, über die Zeitdauer gewisser Reaktionen, über etwaige Änderungen des Gesamtgewichts chemisch sich umsetzender Körper etc. Er veröffentlichte auch Beiträge zur Kenntnis der Zusammensetzung des Leuchtgases, der Entzündungstemperatur explosiver Stoffe, der Prüfung von Rohrzucker und Melasse etc.; ferner schrieb er zu Graham-Ottos Lehrbuch der Chemie einen Band: »Beziehungen zwischen physikalischen Eigenschaften und chemischer Zusammensetzung der Körper« (Braunschw. 1893–98) und mit Börnstein: »Physikalisch-chemische Tabellen« (Berl. 1883, 2. Aufl. 1894).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.