- Armstrong
Armstrong, 1) John, engl. Dichter, geb. 1709 zu Castleton in der schottischen Grafschaft Roxburgh, gest. 7. Sept. 1779, studierte in Edinburg, ließ sich dann als praktischer Arzt in London nieder, ward 1749 Hospitalarzt daselbst und fungierte 1760–63 als Arzt bei der englischen Armee in Deutschland. Sein Lehrgedicht »The art of preserving health« (Lond. 1744; deutsch von Nöldecke, Brem. 1799) behandelt einen wenig poetischen Stoff in nüchterner Weise, nach Art des Pope, fand aber wegen der Korrektheit der Sprache Beifall. Von seinen übrigen Schriften verdient noch das Gedicht »The economy of love« (1739, umgearbeitet 1768) Erwähnung. Eine neue Ausgabe seiner Gedichte besorgte Gilfillan (1859).
2) Sir William George, Ingenieur, geb. 26. Nov. 1810 in Newcastle upon Tyne, gest. 27. Dez. 1900 in Newcastle, studierte die Rechte, dann Naturwissenschaft, konstruierte die Dampfkesselelektrisiermaschine, widmete sich dann der Technik und baute 1846 einen hydraulischen Kran, den er anfangs mit Wasserturm, seit 1857 mit Akkumulator betrieb. Letzterer ist von großartiger Bedeutung für die Technik geworden. In seiner Maschinenfabrik zu Elswick wirkte er bahnbrechend auf dem Gebiete der Geschützrohrkonstruktion. Seine Kanonen wurden auch in andern Staaten eingeführt. Nachdem aber seine ersten Hinterlader den Erwartungen nicht entsprochen hatten, lieferte er nur Vorderlader, bis diese bei der Aufgabe des Panzerschießens schließlich doch von den Hinterladern übertroffen und allgemein als minderwertig anerkannt wurden. Hauptvorzug der Armstrongrohre war ihre große Widerstandskraft gegen die Wirkung des Pulvers im Geschütz, erreicht durch die Herstellung der Rohre aus Stäben, bez. übereinandergezogenen Röhren, welches System dann von Fraser ausgebildet wurde. A. wurde 1859 zum Hauptingenieur für das gezogene Geschütz ernannt, als »Baron von Cragside« geadelt und Direktor der königlichen Gießerei; 1887 erhielt er die Peerswürde. Er schrieb: »Discussions on the abolition of patents for inventions« (Lond. 1869).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.