Konon

Konon

Konon, 1) athen. Flottenführer, war 409 v. Chr. mit Alkibiades und Thrasybulos Strateg und 406 nach dem Sturz des Alkibiades einer der zehn Feldherren, denen der Oberbefehl über die Flotte anvertraut wurde. Von Kallikratidas geschlagen und in Mytilene eingeschlossen, wurde er erst durch den Sieg seiner Mitfeldherren bei den Arginusen aus seiner verzweifelten Lage gerettet. In der Schlacht bei Ägospotamoi gelang es seiner Vorsicht, als Lysandros zum Überfall heransegelte, in der Eile neun Schiffe zu bemannen, von denen er acht nach Cypern zu Euagoras rettete. Seitdem verfolgte er als selbständige Macht seine eigne Politik, bot, als die Lakedämonier seit 400 die Perser in Asien bekriegten, den letztern seine Dienste an und brachte ihren Feinden 394 bei Knidos eine Niederlage bei, die der spartanischen Herrschaft an der kleinasiatischen Küste ein Ende machte. Nach Athen zurückgekehrt, stellte er mit persischem Gelde 393 die langen Mauern wieder her. Bald darauf machte sich indes seine Gegenwart in Kleinasien wieder nötig, da Persien sich zu Sparta hinneigte; doch erreichte er nichts, wurde von dem dortigen Satrapen Tiribazos gefangen gesetzt und starb um 390 bei Euagoras, zu dem er aus dem Gewahrsam entkommen war. Vgl. M. Schmidt, Das Leben Konons (Leipz. 1873).

2) K. von Samos, griech. Mathematiker und Astronom, Freund des Archimedes, der ihm seine Entdeckungen vor der Veröffentlichung mitzuteilen pflegte, lebte als Hofastronom in Alexandria, wo er um 235 v. Chr. starb. Von ihm (oder von Eratosthenes) rührt die Benennung des Sternbildes »Berenikes Haupthaar« (s. d.) her. Er galt als Erfinder der Spirale. 3) Griech. Schriftsteller, verfaßte unter Augustus eine Sammlung vorwiegend mythischer »Erzählungen«, aus der von Photios ein Auszug von 50 Nummern erhalten ist (hrsg. von Höfer, Greifsw. 1890).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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