Knies

Knies

Knies, Karl, Nationalökonom, geb. 1821 in Marburg, gest. 3. Aug. 1898 in Heidelberg, studierte 1841 bis 1845 und habilitierte sich 1846 an der dortigen Universität, dozierte 1849 an der Polytechnischen Schule in Kassel, übernahm 1852 eine Lehrerstelle an der Kantonschule in Schaffhausen und 1855 die Professur der Kameralwissenschaften in Freiburg i. Br. Dort verfaßte er 1860, als der Abschluß des badischen Konkordats bevorstand, das »Promemoria der protestantischen Professoren an der badischen Landesuniversität Freiburg«. 1861 wurde er in die Zweite Kammer gewählt und 1862 zum Direktor des Oberschulrats ernannt. In dieser Stellung arbeitete er die Vorlage für eine Reform des badischen Volksschulwesens und später das Spezialgesetz über die Aufsichtsbehörden für die Volksschulen (vom 29. Juli 1864) aus, welches die geistlichen Schulvisitatoren und Ortsinspektionen durch weltliche Schulräte ersetzte. Als zwischen der Regierung und den Ultramontanen ein Kompromiß zustande kam, trat K. zurück und wurde 1865 zum Professor der Staatswissenschaften in Heidelberg ernannt. 1896 trat er in den Ruhestand. K. gehört zu den Vertretern der historischen Richtung in der Volkswirtschaft. Außer zahlreichen Abhandlungen in Zeitschriften schrieb er: »Die Statistik als selbständige Wissenschaft« (Kassel 1850); »Die politische Ökonomie vom Standpunkte der geschichtlichen Methode« (Braunschw. 1853, 2. Aufl. 1883); »Die Eisenbahnen und ihre Wirkungen« (das. 1853); »Der Telegraph als Verkehrsmittel« (Tübing. 1857); »Die Dienstleistung des Soldaten und die Mängel der Konskriptionspraxis« (Freiburg 1860); »Zur Lehre vom volkswirtschaftlichen Güterverkehr« (das. 1862) und »Finanzpolitische Erörterungen« (Heidelb. 1871), zwei Universitätsprogramme; »Geld und Kredit« (Berl. 1873–79,2 Abtlgn. in 3 Teilen; 2. Aufl. der 1. Abteilung: Das Geld, 1885); »Weltgeld und Weltmünzen« (das. 1874). Im Auftrag der badischen historischen Kommission gab er heraus: »Karl Friedrichs von Baden brieflicher Verkehr mit Mirabeau und Du Pont« (Heidelb. 1892, 2 Bde.).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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