- Kmety
Kmety, Georg, General im ungar. Revolutionskrieg, geb. 1810 zu Pokoragy im Gömörer Komitat (Ungarn), gest. 25. April 1865 in London, bereitete sich zum theologischen Studium vor, trat aber dann zum Militär über und war beim Ausbruch der ungarischen Revolution Hauptmann. Er schloß sich in Raab derselben an, avancierte unter Görgei bald zum Obersten und nahm als Kommandant einer Division der obern Donauarmee unter Görgei teil an dessen glänzendem Feldzug im Januar und Februar 1849. Am 6. April siegte er dann bei Isaszeg, nahm an der Belagerung Ofens teil, besiegte 13. Juni bei Csorna den General Wysz und wurde zum General ernannt. Ende Juni von der obern Donauarmee abgeschnitten, vereinigte er sich mit der Südarme Perczels und schlug mit diesem den Banus Jellachich 14. Juli bei Hegyes aufs Haupt. Nach der entscheidenden Niederlage der Ungarn bei Temesvár entkam er auf türkischen Boden und diente, nachdem er zum Islam übergetreten, unter dem Namen Ismail Pascha als türkischer General in Aleppo. Dann ging er 1851 nach England und wurde im Krimkrieg mit der Verteidigung der Festung Kars betraut, von deren Mauern er (29. Sept. 1855) den Sturm des russischen Generals Murawjew siegreich abschlug. Erst als die Hungersnot in der Festung den höchsten Grad erreicht hatte, übergab er das Kommando an den englischen Obersten Williams und zog nach Erzerum ab. Seine Verdienste machte er gegen das englische Blaubuch in einer Apologie: »A narrative of the defence of Kars on the 29. of Sept. 1855. translated from the German of George K.« (3. Aufl., Lond. 1856) geltend, der ein offener Brief an General Williams folgte. Er wurde später Generalgouverneur von Kastamuni in Kleinasien und ging schließlich in Pension nach London. Wichtig ist sein in englischer und deutscher Sprache erschienenes Werk: »Arth. Görgeis Leben und Wirken in Ungarn. Von einem gewesenen ungarischen General« (Lond. 1853), worin er die Memoiren Görgeis einer vernichtenden Kritik unterzog.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.