Kaub

Kaub (Caub), Stadt im preuß. Regbez. Wiesbaden, Kreis St. Goarshausen, rechts am Rhein und an der Staatsbahnlinie Hochheim-Horchheim, hat eine evangelische und eine kath. Kirche, ein Standbild Blüchers, Oberförsterei, Schieferbrüche, Weinbau, Schiffahrt und (1900) 2204 meist evang. Einwohner. Über der Stadt thront auf steilem Berg die jetzt wieder ausgebaute und bewohnte Ruine Gutenfels, und derselben gegenüber steht auf einem Felsen mitten im Rhein malerisch die kleine Burg Pfalz (Pfalzgrafenstein, Landgrafenpfalz), früher Zollstätte, jetzt unbewohnt, nach der Sage Entbindungsort der früheren Pfalzgräfinnen. – Der Ort, zuerst 983 genannt, gehörte den Herren v. Falkenstein, kam 1277 an die Pfalz, erhielt 1324 Stadtrechte und war der Mittelpunkt eines Unteramtes. K. war Übergangsort der preußischen und russischen Armee unter Blücher in der Neujahrsnacht 1813–14, woran ein 1894 errichtetes Standbild Blüchers von Schaper erinnert. Am 11. März 1876 und später noch mehrmals wurde K. von Bergstürzen heimgesucht. Vgl. Sauer, Blüchers Übergang über den Rhein bei K. (Wiesbad. 1892).