- Hutton
Hutton (spr. hött'n), 1) James, Geolog, geb. 3. Juni 1726 in Edinburg, gest. daselbst 26. März 1797, studierte in Edinburg und in Leiden Medizin und lebte nach 1749 auf seinem Landgut in Berwickshire und später in Edinburg. H. ist der Gründer der plutonistischen Schule, die der Herrschaft der neptunistischen Lehre Werners besonders seit dem Auftreten L. v. Buchs ein Ende machte. H. wies die Durchbrüche gewisser Gesteine von untenher tatsächlich und unbestreitbar nach, wobei er sich hinsichtlich des Granits auf die 1785 in den Grampians gemachten, ebenfalls unanfechtbaren Beobachtungen stützte. Sein Werk »Theory of the earth« (Edinb. 1796, 2 Bde.) ging zwar zurzeit wenig beachtet vorüber; doch wirkten seine Schüler Playfair (dessen »Explication of the Huttonian theory« 1802 erschien) und der Experimentator Hall unablässig fort, bis durch L. v. Buch der oben bezeichnete Umschwung in den Ansichten eintrat. H. schrieb noch: »Considerations on the nature, quality and distinctions of coal and culm« (1777); »On the philosophy of light, heat and fire« (1794).
2) Charles, Mathematiker, geb. 14. Aug. 1737 in Newcastle upon Tyne, gest. 27. Jan. 1823 in London, arbeitete sich als Autodidakt empor, erwarb sich durch eine Schrift über den Brückenbau 1772 einen Namen, war 1772–1807 Professor der Mathematik an der Militärakademie in Woolwich, später Examinator am Kollegium der Englisch-Ostindischen Kompanie zu Addiscombe, auch eine Zeitlang Sekretär der königlichen Sozietät in London. H. hat sich namentlich um die Verbesserung des Artillerie- und Geniewesens verdient gemacht; auch bestimmte er mit Maskelyne 1774–76 am Berg Shehallien in Perthshire zum erstenmal die mittlere Dichtigkeit der Erde durch Messung der Ablenkung des Pendels.
3) Eduard Thomas Henry, britisch-austral. General, geb. 6. Dez. 1848 zu Torquay in Devonshire, dient seit 1867 im englischen Heer, nahm 1879 am Sulu- und 1881 am Burenkrieg teil, machte 1882 den Feldzug gegen Arabi Pascha (Schlacht bei Tel el-Kebir) mit und führte während der Nilexpedition 1884/85 die berittene Infanterie. Nach einem vierjährigen Kommando in Aldershot (1888–92) Oberst geworden, erhielt er 1893 den Befehl über die militärischen Streitkräfte von Neusüdwales und präsidierte 1896 den Militärkonferenzen in Australien. Kurze Zeit danach (1896–98) in Irland beschäftigt, befehligte er 1898–1900 die kanadischen Milizen, nahm dann als Kommandeur der 1. Brigade der berittenen Infanterie am südafrikanischen Krieg teil und erhielt Ende 1901 den Oberbefehl über die Verteidigungsstreitkräfte des verbündeten Australien (61,223 Mann und 15,000 Kadetten).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.