- Hevesi
Hevesi (spr. héweschi), Ludwig, deutsch-ungar. Schriftsteller, geb. 20. Dez. 1843 zu Heves in Ungarn, studierte in Wien Philologie und Medizin, trat 1866 in die Redaktion des »Pester Lloyd« ein, begründete in Pest das magyarische Witzblatt »Borsszem Jankó«, siedelte aber 1885 als Redakteur des »Fremdenblattes« nach Wien über, wo er vorwiegend als Kunstkritiker Ansehen gewann. H. schrieb magyarisch und deutsch, in ersterer Sprache erlangten namentlich seine »Karczképek«, Bilder aus dem Leben der ungarischen Hauptstadt (Pest 1876), Geltung; in deutscher Sprache hatte gleich eins seiner ersten Werke durchschlagenden Erfolg, seine humoristische Robinsonade. »Des Schneidergesellen Andreas Jelky Abenteuer in vier Weltteilen« (Pest 1875, 2. Aufl. 1879), die auch ins Magyarische und Finnische übersetzt wurde. Ihr folgten die Novellensammlungen und humoristischen Reiseschilderungen: »Auf der Schneide« (Stuttg. 1884), »Neues Geschichtenbuch« (1885), »Auf der Sonnenseite« (1886), »Almanaccando, Bilder aus Italien« (1888), »Buch der Laune« (1889), »Ein englischer September« (1891), »Regenbogen« (1892), »Von Kalau bis Säkkingen« (1892), »Glückliche Reisen« (1894), »Die Althofleute, ein Sommerroman« (1897), »Blaue Fernen« (1897), »Das bunte Buch«, Humoresken (1898), »Der zerbrochene Franz, nebst andern Humoresken« (1900), »Mac Ecks sonderbare Reisen zwischen Konstantinopel und San Francisco« (1901), »Ewige Stadt, ewiges Land. Frohe Fahrten in Italien« (1903); »Sonne Homers. Heitere Fahrten durch Griechenland und Sizilien« (1904, alle Stuttgart). Außerdem schrieb er die Biographien: »Zerline Gabillon, ein Künstlerleben« (Stuttg. 1894) und »Wilhelm Junker« (Berl. 1896), ein Lebensbild des bekannten Afrikaforschers; ferner: »Wiener Totentanz. Gelegentliches über verstorbene Künstler und ihresgleichen« (Stuttg. 1899) und »Österreichische Kunst im 19. Jahrhundert« (Leipz. 1903).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.