Hansjakob

Hansjakob

Hansjakob, Heinrich, kath. Volksschriftsteller, geb. 19. Aug. 1837 in Haslach (Baden), studierte in Rastatt und Freiburg, wurde 1863 zum Priester geweiht und machte im selben Jahr das philologische Staatsexamen, war dann als Gymnasiallehrer in Donaueschingen, seit 1865 als Realschuldirektor in Waldshut tätig, wurde jedoch, wegen politischer Tätigkeit zweimal zu Festungsstrafe verurteilt (vgl. seine Schriften: »Auf der Festung«, 4. Aufl., Kassel 1902; »Im Gefängnisse«, Mainz 1874), 1868 entlassen und noch in demselben Jahr als Pfarrer in Hagnau am Bodensee angestellt. Seit 1884 ist er Stadtpfarrer in Freiburg i. Br. Seine schriftstellerische Tätigkeit begann er mit einigen geschichtlichen Schriften, wie: »Die Grafen von Freiburg im Kampfe mit ihrer Stadt« (Würzb. 1867); »Die Salpeterer, eine politisch-religiöse Sekte auf dem südöstlichen Schwarzwald« (Waldshut 1867; 3. Aufl., Freib. 1896); »Der Waldshuter Krieg vom Jahr 1468« (Waldsh. 1868, 2. Aufl. 1901); »Herimann der Lahme von der Reichenau« (Mainz 1875), denen später »Der schwarze Bertold, der Erfinder des Schießpulvers« (Freiburg 1891) folgte. Dann veröffentlichte er: »In Frankreich«, Reiseerinnerungen (Mainz 1874); »In Italien« (das. 1877, 2 Bde.); »In den Niederlanden« (Heidelb. 1881, 2 Tle.; 2. Aufl. 1901); »In der Residenz. Erinnerungen eines badischen Landtagsabgeordneten« (das. 1878) und »Aus meiner Jugendzeit« (das. 1880, 6. Aufl. 1903); »Aus meiner Studienzeit« (das. 1885, 5. Aufl. 1902); »Aus kranken Tagen« (das. 1895; 4. Aufl., Ohlau 1904), sowie als Tagebuchblätter: »Im Paradies« (das. 1897), »Abendläuten« (Stuttg. 1899), »In der Kartause« (das. 1900), »Letzte Fahrten« (das. 1902), »Verlassene Wege« (das. 1902) und »Stille Stunden« (das. 1904). Als Erzähler zeigt sich H. innig mit seinem Volke verwachsen in einer Reihe oft aufgelegter Schwarzwald- und andrer Geschichten: »Wilde Kirschen« (Heidelb. 1888); »Dürre Blätter« (das. 1889–90, 2 Bde.); »Schneeballen« (das. 1892, 3 Tle.); »Der Vogt auf Mühlstein« (Freiburg 1895); »Bauernblut« (Heidelb. 1896); »Der Leutnant von Hasle« (das. 1896); »Der steinerne Mann von Hasle« (Stuttg. 1898); »Waldleute« (das. 1897); »Erinnerungen einer alten Schwarzwälderin« (das. 1898); »Erzbauern« (das. 1899); »Aus dem Leben eines Unglücklichen« (das. 1900); »Aus dem Leben eines Glücklichen« (das. 1901); »Meine Madonna« (das. 1903). Viel bemerkt wurde seine vortreffliche kleine Schrift: »Unsre Volkstrachten; ein Wort zu ihrer Erhaltung« (4. Aufl., Freiburg 1896). Auch erschienen mehrere Bände seiner Kanzelreden (Freiburg 1890–1900, in wiederholten Auflagen) und seine »Ausgewählten Schriften« (Heidelb. 1895–96, 8 Bde.). Vgl. A. Pfister, Heinrich H. (Stuttg. 1901); Bischoff, Heinrich H., der Schwarzwälder Dorfdichter (Kassel 1903).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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