- Flores [1]
Flores, 1) eine der kleinen (niederländischen) Sundainseln, unter 8°5'–9°1' nördl. Br. und 115°44'–123°7' östl. L. (s. Karte »Hinterindien«), in O.-W. 375 km lang, aber nirgend über 55 km breit, im W. durch die Molostraße von Rindja, im O. durch die Lobe Tobistraße von Solor und Adunara getrennt, ist 15,174 (mit Nebeninseln einschließlich Rindja 15,539) qkm groß, wovon auf den westlichen, zum Gouvernement Celebes gerechneten Teil 4745, auf den zur Residenzschaft Timor gehörigen östlichen Teil 10,429 qkm entfallen. Die Grenze verläuft quer zwischen den Orten Potta im N. und Nanga Lele im S. Nur im östlichen Teil (Endeh) residiert ein niederländischer Regent, über den westlichen (Mangarai) herrscht ein Sultan, der als seinen Oberherrn den Sultan von Bima auf Sumbawa anerkennt. Überhaupt reicht der niederländische Einfluß nirgend weit von der Küste hinein. Das gebirgige, stark bewaldete Innere ist wenig bekannt; als höchste Erhebungen sind an der vulkanischen Südküste bestimmt: Rokka 2420, Keo 2000, Api 1450, Lobe Tobi 2170 m. Als Naturerzeugnisse werden genannt: Kupfer, Schwefel, Salpeter, Sandelholz, Zimt, Schildpatt, eßbare Vogelnester. Die Bevölkerung, auf 250,000 angegeben, besteht aus einer Mischung malaiischer, javanischer, buginesischer, auch portugiesischer Einwanderer, im Innern z. T. mit Papua, die sich rein noch in zwei Stämmen erhalten haben. Die Bewohner nähren sich an der Küste von Fischfang und Salzgewinnung (Ostküste), im Innern von Ackerbau (Mais, Reis, Hirse). Viehzucht und Handel sind unbedeutend, Geld ist noch fast unbekannt, vielmehr herrscht Tauschhandel, meist gegen Baumwollenstoffe. Es gibt weder chinesische noch arabische Händler. – 2) Die westlichste Insel der Azoren (s.d.). – 3) Departement von Uruguay, 4519 qkm mit (1903, berechnet) 16,482 Einw., die Ackerbau und Viehzucht treiben. Hauptort ist Torongos oder Trinidad mit über 4000 Einw. – 4) Stadt in Argentinien, s. San José de Flores.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.