- Filterpresse
Filterpresse, Vorrichtung zur Trennung feinpulveriger, fester Stoffe von Flüssigkeiten, bei der das Gemisch in mit Filtertüchern allseitig umschlossene enge Räume gepreßt wird. Die Filterpressen bestehen aus einem System von schmalen, zerlegbaren Kammern, die durch Kanäle untereinander verbunden sind; sie bieten also große Filterflächen dar, die Schichten des zu scheidenden Gemisches sind sehr dünn, und die Filtration wird durch Druck unterstützt. Man unterscheidet Kammerpressen, bei denen sich die Masse, der abzupressende Schlamm, in dem freien Raum zwischen zwei kastenförmig ausgetieften Platten befindet, und Rahmenpressen, bei denen zwischen je zwei ebenen Platten Rahmen eingehängt werden, in denen sich die Preßkuchen bilden, die in den Rahmen herausgehoben werden. Für mancherlei Zwecke sind Einrichtungen getroffen, die gestatten, die abzupressende Substanz in der Presse auszulaugen. Die Abbildung (S. 566) zeigt eine Kammerfilterpresse. Die einzelnen Filterplatten bestehen aus einer beiderseits kannelierten Platte a, auf deren beide Seiten eine gelochte Platte b (in der Figur nur als Bruchteil angedeutet) befestigt ist. Bei c ist die Zutrittsöffnung für den abzupressenden Schlamm. Auf die beiden gelochten Platten werden Filtertücher gelegt, die zwischen die Ränder je zweier aufeinander folgender Platten gepreßt werden. Da mit kein Saft unfiltriert durch c auf die kannelierte Platte gelangt, werden die Lochränder in der Mitte des Tuches dicht an die Filterplatte geschraubt. Zum Zusammenstellen der Presse hängt man die Platten F mittels der Knaggen d an den Trägern B auf und preßt sie durch Anziehen des beweglichen Kopfstückes C mittels der Schraubenmutter A gegen das feste Widerlager D. Zwischen je zwei Platten F, resp. den sie bedeckenden Tüchern ist jetzt eine Filtrierkammer gebildet, von der aus sich die Flüssigkeit durch das Filtertuch und die gelochten Platten b gegen die senkrecht kannelierte Platte a ergießt, um von hier in einem Kanal zu den Hähnen e zu fließen, durch die sie abgelassen wird.
Zugeleitet wird der abzupressende Schlamm durch das Rohr E, abgeleitet wird die filtrierte Flüssigkeit durch G. Zum Auswaschen fließt Wasser durch H ein und durchdringt die einzelnen Preßkuchen von f nach g. Man benutzt Filterpressen in vielen Industriezweigen, besonders in der Zuckerfabrikation zur Saftgewinnung aus dem Scheideschlamm, zur Entwässerung von Stärkemehl, Farbstoffen, Ton, bei der Trennung der Stearinsäure und des Paraffins von den anhaftenden Olen etc.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.