- Feldberg [1]
Feldberg, 1) höchster Gipfel des Schwarzwaldes, 1494 m hoch, liegt gegen den Südwestrand des Gebirges, in der Nähe der Dreisam- und Wutachquelle, nördlich von Todtnau, und bildet den Zentralknoten des ganzen Gebirges. An sechs Täler gehen von ihm aus, und im O. lehnt sich an ihn das etwa 1000 m hohe rauhe Plateau, über das die Straße aus dem Höllental nach Lenzkirch führt. Die Hochseen des Waldes lagern an dem F.; so am Osthang der kleine Feldsee, 8 km nordöstlich der Titisee, 9 km südlich der Schluchsee. Auf dem Gipfel, dem Höchsten, der sanft gewölbt und kahl ist, steht ein Aussichtsturm und ein Denkmal Bismarcks, aus Felsblöcken errichtet, mit Medaillonbild. Die Aussicht vom F. zeigt im S. die Schneekette der Alpen, im W. die Vogesen, im N. und NO. die Berge und Täler des Schwarzwaldes, im SO. die Kegelberge des Hegaues. Noch malerischer aber ist die Aussicht vom Seebuck, der mit dem F. durch einen Sattel verbunden ist und unmittelbar über dem Feldsee liegt. Des nach den Sagen des Wiesetals hier hausenden Dengelgeistes gedenkt Hebel in seinen alemannischen Gedichten. – 2) Großer und Kleiner F., die beiden höchsten Bergkuppen des Taunus, im Nordostteil desselben. Der Große F. ist der höchste Punkt des ganzen rheinischen Schiefergebirges, 880 m hoch und nur durch einen niedrigen Bergrücken von dem 827 m hohen Kleinen F. getrennt. Der Gipfel des Berges besteht aus einer mit Heidekraut und Torfmoosen bedeckten Ebene und bietet eine herrliche Rundschau. Seit 1860 ist dort ein Gasthaus errichtet. Alljährlich finden hier am ersten Julisonntag große Volks- und Turnfeste statt. Der nördliche Absturz des Berges, ein 4 m hoher Grauwackenfelsen, heißt der Brunhildenstein (auch Brunhildisbett), nach der fränkischen Königin Brunhilde (gest. 613) benannt, die der Sage nach von hier aus ihr Reich zu überschauen liebte, urkundlich zuerst 812 als Grenzstein erwähnt. Über den nordwestlichen Abhang des Berges zieht der Pfahlgraben (s. Limes) noch deutlich erkennbar seine Spuren. Hier wurde durch die Limesforschung ein Römerkastell aufgedeckt. Südöstlich vom F. erhebt sich der aussichtsreiche Altkönig, ein steiler, abgestumpfter Kegel von 798 m Höhe.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.