- Eisenmenger
Eisenmenger, 1) Johann Andreas, namhafter antijüdischer Schriftsteller, geb. 1654 in Mannheim, gest. 20. Dez. 1704, studierte in Amsterdam orientalische Sprachen, ward 1700 Professor der orientalischen Sprachen in Heidelberg und verfaßte hier sein »Entdecktes Judentum, oder Bericht, wie die Juden das Christentum etc. lästern« (»zeitgemäß überarbeitet« von Schieferl, Dresd. 1892), ein Werk, das wegen der darin aus 196 Schriften jüdischer Gelehrter zusammengestellten Angriffe gegen das Christentum ungemeines Aufsehen machte und für dessen Unterdrückung die Juden dem Verfasser 12,000 Gulden anboten. König Friedrich I. von Preußen ließ das Werk 1711 auf seine Kosten zu Königsberg drucken.
2) August, Maler, geb. 11. Febr. 1830 in Wien, wurde 1845 Schüler der Akademie, mußte aber wegen seiner beschränkten Verhältnisse in den Jahren nach 1848 den Besuch der Akademie unterbrechen. Erst 1856 trat eine glückliche Wendung in seiner Entwickelung ein, als er Rahls Schüler und Gehilfe wurde. Die bedeutendsten seiner frühern monumentalen Werke sind die Deckengemälde im Palast der Gesellschaft der Musikfreunde (Apollon mit den Musen und Genien), die Plafondmalereien im großen Saal des Grand Hôtel und in der Treppenhalle des Tietzschen Palastes am Schottenring, die Ölmalereien im Palast Guttmann (zwölf Monate), die im Schloß Hörnstein, die Ahnenbilder und je eine bedeutsame Episode aus dem Leben des Kaisers Maximilian I. und des Herzogs Leopold darstellen, die Friesmedaillons im Museum für Kunst und Industrie, die verschiedenen Zweige der Kunsttechnik darstellend (hrsg. von O. Berggruen, Wien 1885). 1878 malte er den Vorhang des neuen Theaters in Augsburg mit der originellen Darstellung des Äsop; 1881 begann er die Ausschmückung des Treppenhauses im Justizpalast (Triumph der Gerechtigkeit), und 1885 vollendete er einen Zyklus von friesartigen Kompositionen im Sitzungssaale des Abgeordnetenhauses im Reichsratsgebäude, der die Entstehung des modernen Staatswesens darstellt. Von 1872–1901 war er Professor an der Akademie.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.