Dinglinger

Dinglinger

Dinglinger, Johann Melchior, Goldschmied und Emailleur, geb. 1665 in Biberach bei Ulm, gest. 1731 in Dresden, vollendete auf Reisen, insbes. in Frankreich, seine Ausbildung, ließ sich 1693 in Dresden in die Innung der Goldschmiede aufnehmen und fand an dem Kurfürsten August dem Starken einen warmen Gönner. Auch der Gunst Peters d. Gr. hatte sich D. zu erfreuen. Bei seiner zweimaligen Durchreise nahm der Zar sein Absteigequartier im Hause Dinglingers. Letzteres Haus zählte durch seine reiche und eigentümliche Einrichtung zu den Sehenswürdigkeiten Dresdens. Die Hauptwerke Dinglingers befinden sich im Grünen Gewölbe zu Dresden (Hofhalt des Großmoguls in Dehli, Bad der Diana, Herkulesvase, die Freuden des Lebens, Obeliscus Augustalis, Teeservice) und in der Eremitage zu St. Petersburg. Er entwickelt darin eine rege Phantasie und schöpferische Kraft und eine Technik, die ihn hoch über das Niveau der damals bereits tief gesunkenen Goldschmiedekunst emporhebt, wenngleich er mehr der Kuriositätenliebhaberei als der reinen Kunst diente. – Bei seinen Arbeiten halfen ihm seine Brüder Georg Christoph und Georg Friedrich; der eine war Goldarbeiter, der andre (gest. 1720) ein vorzüglicher Emailleur. Auch ein Sohn Johann Melchiors, Johann Friedrich D., geb. 1700 in Dresden, gest. 1767, war Goldschmied. Der letzte Sproß der Familie D., der sich der Kunst widmete, war Sophie Friederike, eine Tochter Johann Friedrichs, Schülerin von Oser und eine geschätzte Miniaturmalerin.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Dinglinger — Dinglinger, Joh. Melchior, Goldschmied und Emailleur, geb. 1665 zu Biberach, seit etwa 1693 in Dresden, gest. das. 1731; seine berühmtesten Arbeiten im Grünen Gewölbe. – Vgl. Sponsel (2. Aufl. 1905) …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Dinglinger — Dịnglinger,   Johann Melchior, Goldschmied und Emailleur, * Biberach an der Riß 26. 12. 1664, ✝ Dresden 6. 3. 1731; war seit 1698 Hofgoldschmied des sächsischen Kurfürsten August II., des Starken. In seiner Werkstatt entstanden zahlreiche… …   Universal-Lexikon

  • Johann Melchior Dinglinger — Johann Melchior Dinglinger, um 1721 porträtiert von Antoine Pesne Johann Melchior Dinglinger (* 26. Dezember 1664 in Biberach an der Riß; † 6. März 1731 in Dresden) war Hofgoldschmied bei Kurfürst August dem Starken von Sachsen in …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Melchior Dinglinger — (26 December 1664, Biberach an der Riß ndash;6 March 1731, Dresden) was one of Europe s greatest goldsmiths, whose major works for the elector of Saxony, Augustus the Strong, survived in the Grünes Gewölbe (the Green Vaults ), Dresden [Reopened… …   Wikipedia

  • Georg Friedrich Dinglinger — Emailmedaillon von Georg Friedrich Dinglinger Georg Friedrich Dinglinger (* 17. März 1666 in Biberach an der Riß; † 24. Dezember 1720 in Dresden) war ein deutscher Kunstmaler und Emailleur am Hof von Dresden …   Deutsch Wikipedia

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  • Grünes Gewölbe — Moor with Emerald Cluster The Grünes Gewölbe (English: Green Vault) in Dresden is a unique historic museum that contains the largest collection of treasures in Europe.[1] Founded by Augustus the Strong …   Wikipedia

  • Grünes Gewölbe — Mohr mit Smaragdstufe Das Grüne Gewölbe in Dresden ist die historische Museumssammlung der ehemaligen Schatzkammer der Wettiner Fürsten von der Renaissance bis zum Klassizismus. Der Name der umfangreichsten Kleinodiensammlung Europas leitet sich… …   Deutsch Wikipedia

  • Altes Palais (Hannover) — Um 1858: Das Palais und das neue Schloss zu Hannover an der Leinstraße, Stahlstich nach einer Zeichnung von Georg Osterwald Das Alte Palais stand in Hannover an der Stelle des heutigen Hinrich Wilhelm Kopf Platz …   Deutsch Wikipedia

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