Chemitypie

Chemitypie

Chemitypie (griech.), das von dem dänischen Goldarbeiter Piil 1846 erfundene Verfahren, Radierungen auf Zink und Kupfer in Relief zum Druck für die Buchdruckpresse herzustellen. Eine polierte Zinkplatte wird mit einem Ätzgrund überzogen und auf diesen die Zeichnung mit einer Radiernadel bis zur Tiefe der Platte eingegraben. Die sodann geätzte Platte wird gereinigt, erhitzt und mit einer leichtflüssigen Bleizinnwismutlegierung übergossen, welche die vertieften Linien der Zeichnung ausfüllt und darin erstarrt. Nach Abkühlung der Platte wird die überflüssige Legierung weggeschabt, so daß die Zeichnung gleichsam in das Zink eingelegt erscheint. Man ätzt nun mit verdünnter Salpetersäure, die das ausfüllende Metall nicht angreift, das Zink hinweg und erhält so ein Relief, das die vorher vertieften Linien erhaben wiedergibt. Die C. ist billiger als Holzschnitt, vermag aber mit diesem nicht zu konkurrieren und ist durch die verbesserte Zinkätzung und Photozinkographie verdrängt worden. C. nennt man auch alle Verfahren, bei denen durch einen chemischen oder photomechanischen Ätzprozeß Klischees für den Buchdruck hergestellt werden.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Chemitypie — Chemitypie, von Piil erfundenes Zinkhochätzverfahren. Eine feinpolierte Zinkplatte wird mit einem Aetzgrund aus Kolophonium, Asphalt und Wachs leicht und gleichmäßig überzogen; auf diesen wird die Zeichnung gepaust und sodann in denselben radiert …   Lexikon der gesamten Technik

  • Chemitypie — Chemitypie, eine von C. Piil aus Kopenhagen gemachte Erfindung, welche die in Holz geschnittenen Bilderstöcke für die Buchdruckerpresse ersetzen u. bes. das Nachahmen der Werthpapiere gänzlich beseitigen sollte. Piil schlägt einen rein chemischen …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Chemitypie — Chemitypīe (grch.), ein von dem Dänen C. Piil erfundenes Verfahren, Druckplatten von Illustrationen für die Buchdruckerpresse herzustellen …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Chemitypie — Chemitypie, chemischer Druck, die Kunst auf chemischem Wege Reliefdruckplatten zum Abdrucke von Zeichnungen in der Buchdruckerpresse herzustellen, von dem Dänen Piil erfunden, zum Theil noch Geheimniß …   Herders Conversations-Lexikon

  • Chemitypie — Che|mi|ty|pie die; <zu ↑chemo... u. ↑...typie> (veraltet) svw. ↑Chemigrafie …   Das große Fremdwörterbuch

  • chemitipie — CHEMITIPÍE, chemitipii, s.f. (Poligr.) Chemigrafie. – Din fr. chémitypie. Trimis de valeriu, 13.09.2007. Sursa: DEX 98  CHEMITIPÍE s. v. chemigrafie. Trimis de siveco, 13.09.2007. Sursa: Sinonime  chemitipíe s. f., g. d. art. chemitipíei …   Dicționar Român

  • Glyphogrăphie — (v. gr.), die Kunst, erhabene Typen auf galvanischem Wege darzustellen, um diese wie Holzschnitte zu drucken. Dieser Zweig der Galvanoplastik wurde von Edw. Palmer in London erfunden u. ist in neuerer Zeit von Volkm. Ahner in Leipzig… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Holzschneidekunst — (Xylographie), ist die Kunst auf Holzplatten Figuren zu schneiden, so daß sie mit Farben, namentlich mit Druckerschwärze, auf Papier u. ähnliche Stoffe abgedruckt werden können. Die Umrisse u. Schraffirungen, welche sich auf dem Papiere… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Grapyische Künste — Grapyische Künste, Schreiben, Zeichnen, Malen sowie die Künste, mit deren Hilfe man das Gemalte, Gezeichnete oder Geschriebene vervielfältigt. Die erste Erfindung auf dem Gebiete der neuern graphischen Künste war die Xylographie oder… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Hochätzung — (Akrographie, Ektypographie, Hochlithographie), die Kunst, mittels des Ätzens (s. d.) erhabene Schriftzeichen oder Zeichnungen auf Metall oder Stein als Verzierungen oder für den Druck auf der Buchdruckpresse herzustellen. Die H. wurde schon im… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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