- Buckskin
Buckskin (engl., »Bockfell«), ein kräftig gewalktes Streichgarngewebe. Bei einer Breite von 140 cm wiegt das Meter Sommerbuckskin 450–500, Demibuckskin 550–650, Winterbuckskin 700–800 g. Zu Sommer- und Demibuckskin dienen die verschiedensten Webarten, Köper, Satin, Krepp etc., die Dichte variiert von 18–40 Fäden auf 1 cm. Eine Ware von 28 Fäden und 500 g Schwere benötigt Garne zu 15,000 m auf 1 kg. Demibuckskins werden durch stärkere Garne oder intensivere Walke erzeugt, oft auch fertigt man sie mit Unterkette, z. B. Bindung Fig. 1.
Winterbuckskins werden meist mit Ober- und Unterschuß oder mit Doppelgewebe ausgeführt (Fig. 2 u. 3). Winterbuckskin nach Fig. 3 webt man z. B. 30 Fäden auf 1 cm dicht und nimmt zur Oberkette und Oberschuß Streichgarn 13,000 m, zur Unterkette Streichgarn 11,000 m und zum Unterschuß 6000 m auf 1 kg. Bei der Appretur wird die vom Stuhl kommende Ware über die Stange gescheut, geknotet und gestopft, auf der Strangwaschmaschine mit Sodalauge behandelt, dann gespült, auf der Zentrifuge ausgeschleudert, nochmals gescheut und dann karbonisiert, um die der Wolle etwa anhaftenden Holz- oder Strohteile zu entfernen, dann ausgeschleudert und getrocknet. Hierauf kommt die Ware auf die Brennmaschine und wird nach dem Entsäuern gewalkt, dann in voller Seife auf der Breitwaschmaschine gewaschen, daselbst wird durch Zusatz von Salmiak die Seife gehoben und dann gespült. Den Beschluß macht Rauhen, Trocknen, Halbausscheren, Pressen und Dekatieren, in vollem Wasser Verstreichen, Trocknen, Scheren, Pressen und Dekatieren. Vgl. Stommel, Das Ganze der Weberei des Tuch- und Buckskinfabrikanten (Braunschw. 1875–76, 2 Bde.); Ölsner, Lehrbuch der Tuch- und Buckskinweberei (Altona 1877–81); Löbner, Praktische Erfahrungen aus der Tuch- und Buckskinfabrikation (Grünb. 1891, 3 Bde.); Vinzenz, Lehrbuch der Bindungslehre und Dekomposition für Tuch- und Buckskinweberei (Dresd. 1895).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.