Zirkonĭum

Zirkonĭum

Zirkonĭum Zr, Metall, findet sich als Kieselsäuresalz im Zirkon und einigen andern seltenen Mineralien (Auerbachit, Malakon, Eudialit, Wöhlerit, Katapleiit) und wird aus Kaliumzirkoniumfluorid durch Kalium, aus Zirkoniumchloriddampf durch glühendes Natrium amorph, aus Kaliumzirkoniumfluorid bei Eisenschmelzhitze durch Aluminium und beim Schmelzen von überschüssiger Zirkonerde mit Kohle im elektrischen Ofen im kristallinischen Zustand abgeschieden. Im letztern ist es stark glänzend, spröde, dem Antimon ähnlich, sehr hart, vom spez. Gew. 4,25. Das Atomgewicht ist 90,6. Es verbrennt nur in Knallgas und bei Rotglut im Chlorstrom, wird von Säuren wenig angegriffen, löst sich aber leicht in Fluorwasserstoffsäure. Z. ist vierwertig. Zirkoniumoxyd (Zirkonerde, Zirkonsäure) ZrO2 entsteht beim Erhitzen von amorphem Z. an der Luft und unter Erglühen beim Erhitzen von Zirkoniumhydroxyd, ist farblos, amorph oder kristallinisch, wird nur von konzentrierter Schwefelsäure und von Flußsäure gelöst, treibt beim Schmelzen mit kohlensaurem Natron Kohlensäure aus und leuchtet beim Erhitzen in Knallgas mit intensivem Licht, so daß man es zu den Stiften beim Drummondschen Licht und zu Glühkörpern von elektrischen Glühlampen verwendet. Zirkoniumhydroxyd Zr(OH)4 wird aus Lösungen von Zirkoniumsalzen durch Ammoniak gefällt und ist farblos, nach dem Trocknen gelblich, gibt beim Erhitzen Oxyd und bildet mit Säuren die Zirkoniumsalze, verbindet sich aber auch mit Basen. Die Salze sind farblos, schmecken stark zusammenziehend sauer und werden beim Erhitzen zersetzt, wenn die Säure flüchtig ist. Zirkoniumchlorid ZrCl4 entsteht beim Erhitzen von Zirkon oder Zirkoniumoxyd mit Kohle im Chlorstrom und bildet eine weiße Masse, die von Wasser unter starker Erhitzung gelöst wird. Zirkonerde wurde 1789 von Klaproth entdeckt, das Metall stellte Berzelius 1824 aus Kaliumzirkoniumfluorid dar.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Zirkonium — Zirkonium, chemisches Zeichen Zr, Äquivalent: 419 (O = 100) od. 33,5 (H = 1), das Metall der Zirkonerde, welche im Zirkon, im Eudialyt u. einigen anderen seltenen Mineralien vorkommt. Um es darzustellen, wird vollkommen ausgetrocknetes… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Zirkonium [1] — Zirkonium Zr, Atomgew. 90,6, kommt in der Natur im Zirkon ZrO2 + SiO2 und einigen andern Mineralien vor. Die Zirkonerde ZrO2 wurde als Glühkörper im Linnemannschen Knallgasbrenner benutzt. Sie ist ein wichtiger Bestandteil mancher Auerstrümpfe… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Zirkonium [2] — Zirkonium, Zr, Atomgew. 90,6, spez. Gew. 6,4, Schmelzpunkt 2350°. Das Zirkoniumoxyd, ZrO2, dient neuestens als Zusatz zu Quarzglas (»Zirkonglas«) …   Lexikon der gesamten Technik

  • Zirkonium — Zirkonĭum, Zirkon (chem. Zeichen Zr), seltenes, dem Titan verwandtes metallisches Element, findet sich an Kieselsäure gebunden im Mineral Zirkon und als wasserhaltiges Oxyd im Malakon, graphitähnliches Pulver vom spez. Gewicht 4,15, Atomgewicht… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Zirkonium — Zirkonium, Erdmetall, ein schwarzes, kohlenähnliches, zusammengebackenes Pulver darstellend, welches unter dem Polirstahl einigen Metallglanz zeigt. Klaproth entdeckte 1789 die Zirkonerde, u. Berzelius stellte aus ihr 1824 das Z. dar. Das Z.oxyd… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Zirkonium — Zir|ko|ni|um 〈n.; s; unz.; chem. 〉 stahlgraues bis silberweißes Metall, chem. Element, Ordnungszahl 40 [nlat.; → Zirkon] * * * Zir|ko|ni|um, (chem. fachspr.:) Zirconium, das; s [zu ↑ Zirkon; das Element wurde darin entdeckt]: wie Stahl… …   Universal-Lexikon

  • Zirkonium — Eigenschaften …   Deutsch Wikipedia

  • zirkonium — s ( et el. zirkoniet el. zirkonium) metall …   Clue 9 Svensk Ordbok

  • Zirkonium(IV)-chlorid — Strukturformel Keine Strukturformel vorhanden Allgemeines Name Zirconium(IV) chlorid Andere Namen Zirconiumtetrachlorid Zirconiumchlorid (mehrdeutig) Summenformel ZrCl4 …   Deutsch Wikipedia

  • Zirkonium — Zir|ko|ni|um 〈n.; Gen.: s; Pl.: unz.; chem. Zeichen: Zr〉 stahlgraues bis silberweißes Metall, chem. Element, Ordnungszahl 40 [Etym.: neulat.; → Zirkon] …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”