Wohltätigkeit, Orden der

Wohltätigkeit, Orden der

Wohltätigkeit, Orden der, 1) span. Orden, gestiftet 17. Mai 1856 von der Königin Isabella zur Belohnung wohltätiger Handlungen jeglicher Art, hat drei Klassen und ist bei Bedürfnis mit Pension verbunden. Die Dekoration besteht in einem sechsspitzigen, weiß emaillierten, schwarz geränderten Kreuz mit goldenen Kugeln, zwischen dessen Armen goldene Strahlen hervorgehen, und in dessen Mittelschild vorn eine Matrone, zwei Kinder schirmend, in Gold mit der Umschrift »A la caridad« (»Für Barmherzigkeit«) auf rotem Email, hinten der Namenszug Isabellas und die Umschrift »Beneficiencia publica« (»Öffentliche Wohltätigkeit«) sich befinden. Die erste Klasse trägt dies Kreuz auf einem großen, vielstrahligen Stern ruhend, die zweite das Kreuz um den Hals, die dritte auf der Brust. Der Orden hängt an einem Lorbeerkranz. Das Band ist weiß und schwarz gerändert. – 2) Orden de la Caridad, gestiftet 1874 von dem Kronprätendenten Don Carlos zur Belohnung der Liebesdienste bei Verpflegung der Verwundeten und Unterstützung der Armee. Die Dekoration ist ein achtspitziges Kreuz von Silber mit einer Königskrone, zwischen dessen roten Armen sich Astern befinden. Der Mittelschild zeigt auf dem Avers auf weißem Grund ein rotes Herz mit grünen Dornen und blauem Kreuzchen darauf und der goldenen Umschrift »La Caridad 1874« (»Barmherzigkeit«), auf dem Revers ein M. Das Band ist weiß und violett gerändert. – 3) (Nischan-i-Schefakat) Türk. Orden, gestiftet vom Sultan Abd ul Hamid 1878 für Frauen, die sich während des Krieges bei der Pflege der Verwundeten und Kranken durch besondere Aufopferung hervorgetan haben. Der Orden hat drei Klassen; deren erste besteht in einer Sonne von Brillanten, belegt mit einem rotbefruchteten, grünen Lorbeerkranz aus Emaille; auf diesem wieder liegt ein goldbordierter, karmesinroter, fünfstrahliger Stern mit goldenen Kugeln an den Spitzen. In der Mitte ein goldenes Medaillon mit der Tugra (dem Namenszug des Sultans), umgeben von grünemailliertem Rande mit der türkischen Inschrift (verdeutscht): »Menschenliebe, Hilfe, Wohltätigkeit«. Die erste Klasse hängt mittels eines rotemaillierten Halbmonds, in dessen Füllung ein roter, fünfstrahliger Stern sich befindet, an einer Kette um den Hals. Die zweite Klasse gleicht der ersten, nur sind die Sonnenstrahlen abwechselnd von Gold oder Brillanten, auch hängt sie mit dem Halbmond und Stern am Ring. Bei der dritten Klasse ist die Sonne ganz silbern. Band: weiß mit je einem roten, beiderseits grün eingefaßten Bortstreifen.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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