Uskōken

Uskōken

Uskōken (v. serb.-kroat. uskočiti, »Flüchtlinge«), jene Bewohner Bosniens und Serbiens, die infolge der Greuel der türkischen Eroberer im Anfang des16. Jahrh. ihr Heimatland verließen und nordwärts auswanderten. Die meisten U. sammelten sich in Clissa und Umgebung. in Dalmatien, auf den Besitzungen des Magnaten Peter Krusitsch. Als 1537 die Türken Clissa eroberten, zogen die U. nach Sign, von wo aus sie Seeraub trieben und sowohl gegen die Türken als gegen die Venezianer, besonders an der Küste von Zara und Fiume, einen erbitterten Kampf führten. Dies gab die Veranlassung zu einem Krieg zwischen Österreich und der Republik (1612), infolgedessen die U. Sign verlassen mußten. 1615 wurden ihre Schiffe verbrannt, und sie zogen in das Gebiet von Karlstadt und an die Kulpa (1617), wo schon seit 1524 ein Teil der U. wohnte. Im fortwährenden Kampf mit den Türken bildete sich später aus den U. der Kern der österreichischen Militärgrenzer. Vgl. M. Minucio (Erzbischof von Zara), Historia degli Uscochi (bis 1602, mit Supplement bis 1613; Vened. 1603 u. 1614).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Uskoken — Uskōken (serb. kroat., »Flüchtlinge«), die Bewohner Serbiens und Bosniens, die infolge der türk. Eroberungen Anfang des 16. Jahrh. nach Ungarn, in das venetian. Gebiet und das adriat. Küstenland auswanderten …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Uskoken — Festung Nehaj bei Senj (Kroatien) …   Deutsch Wikipedia

  • Uskoken — Uskọken   [serbokroatisch uskoci »Flüchtlinge«], Bezeichnung für die seit Ende des 15. Jahrhunderts vor den Osmanen geflüchteten Serben, Bosnier und Kroaten, die sich zum Teil entlang der slowenischen Grenze niederließen, zum Teil in Dalmatien… …   Universal-Lexikon

  • Uskoken-Gebirge — Žumberak (dt. Sichelburg) steht für ein Gebiet in Westkroatien, siehe Žumberak (Gebiet) einen Ort im Gebiet Žumberak, siehe Žumberak (Ort) ein Gebirge in Kroatien und Slowenien, siehe Žumberak Gebirge einen Naturpark in Kroatien, siehe Naturpark… …   Deutsch Wikipedia

  • Friauler Krieg — Uskoken Festung Nehaj bei Senj (Kroatien) Der Friauler Krieg (auch Gradiscaner Krieg oder Uskokenkrieg) war ein Konflikt zwischen Venedig und Erzherzog Ferdinand (dem späteren Kaiser Ferdinand II.) als Landesherrn von Innerösterreich. Beide… …   Deutsch Wikipedia

  • Ivan Lenkovic — Burghauptman Ivan Lenković, Uskokenführer Ivan Lenković deut. Johann Freiherr von Lenkowitsch († 1569 in Metlika, begraben in Novo mesto[1], Slowenien) war ein …   Deutsch Wikipedia

  • Lenković — Burghauptman Ivan Lenković, Uskokenführer Ivan Lenković deut. Johann Freiherr von Lenkowitsch († 1569 in Metlika, begraben in Novo mesto[1], Slowenien) war ein …   Deutsch Wikipedia

  • Die Rote Zora und ihre Bande — ist ein Jugendbuch und Klassiker der Kinderliteratur von Kurt Kläber (1897–1959), das er 1941 unter dem Pseudonym Kurt Held veröffentlichte. Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Inhalt 3 Jugendbuch 4 Adaptionen …   Deutsch Wikipedia

  • Ivan Lenković — Burghauptman Ivan Lenković, Uskokenführer Ivan Lenković deut. Johann Freiherr von Lenkowitsch († 1569 in Metlika, begraben in Novo mesto[1] …   Deutsch Wikipedia

  • Burg Nehajgrad — Die Festung Nehaj in Senj (Kroatien) Die Festung Nehaj befindet sich auf dem Berg Nehaj in Senj …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”