Sieben Weisen, die

Sieben Weisen, die

Sieben Weisen, die, in der griechischen Legende des 6.–4. Jahrh. v. Chr. ein Verein von sieben Herrschern und Staatsmännern, deren Lebensweisheit in der Form kurzer Aussprüche (»erkenne dich selbst«, »nichts zuviel« u. a.) in ganz Hellas umliefen. Zu diesen Sieben gehörten nach Platon (im »Protagoras«): Kleobulos aus Lindos, Periandros aus Korinth, Pittakos von Mytilene, Bias aus Priene, Thales aus Milet, Cheilon aus Lakedämon und Solon aus Athen. Eine von Plutarch (im »Septem sapientium convivium«, in den »Moralien«) bearbeitete Novelle läßt sie alle bei Periandros in Korinth zusammenkommen und ihre Weisheit austauschen. Ihre Aussprüche waren eine Art Weisheitsspiegel und wurden neu gesammelt von Demetrios Phalereus (s. d.) um 300 v. Chr. und in spätern griechischen und lateinischen Spruchsammlungen viel benutzt, auch wurden ihnen nicht nur Sprüche, sondern auch Rätsel und Trinklieder vielfach untergeschoben. – Vgl. Brunco, De dictis septem sapientium a Demetrio Phalereo collectis (in den »Acta seminarii Erlangensis«, Bd. 3, Erlang. 1883); H. Wulf, De fabel iis cum collegii septem sapientium memoria coniunctis quaestiones criticae (Halle 1896).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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