- Schleifmaschine
Schleifmaschine, mechanische Vorrichtung zum Schärfen (Schärfmaschine) der schneidenden Werkzeuge und zum Schleifen bei der Metall- und Holzbearbeitung, besitzt gewöhnlich als Werkzeug eine oder mehrere Schleifscheiben, die auf einer Achse sitzen und von dieser in schnelle Drehung versetzt werden. Mitunter bedient man sich auch endloser, mit Schleifmaterial belegter Riemen, die um rotierende Scheiben gespannt sind (Bandschleifen). Die Scheiben drehen sich in Vertikal- oder Horizontalebenen, für bestimmte Zwecke zugleich oft an hängenden oder liegenden Schwingrahmen, nach allen Seiten beweglich, und sind für besondere Zwecke (Sägeschärfen, Schleifen von Fräszähnen, Spiralbohrern etc.) eigens geformt, wodurch eine große Mannigfaltigkeit in der Ausführung der S. entsteht. Fig. 1 u. 2 zeigen eine S. von Mayer u. Schmidt (Offenbach a. M.) mit zwei Schleifscheiben S S, die durch eine Riemenstufenscheibe mit drei verschiedenen Geschwindigkeiten in Drehung versetzt werden können. Der großen Geschwindigkeit wegen erhalten die Schmirgelscheiben eine Wellblechhaube a zum Schutz der Arbeiter. Zur Entfernung des Schleifstaubes ist mit dem Hohlraum H ein Ventilator V verbunden und die das Arbeitsstück stützenden Vorlagen b, b sind als Ausaugerohre ausgebildet und durch die Ansätze c, c ebenfalls an H angeschlossen, so daß der Staub unmittelbar am Entstehungsort abgesogen und in die Kammer H geschafft wird, die Filtriermaterial (gewöhnlich Koksstücke) aufnimmt, das allen Staub zurückhält und zugleich damit die Wiedergewinnung von wertvollem Metallschliff (Kupfer etc.) gestattet.
Die S. ist vielfach für besondere Arbeiten ausgebildet; dazu gehört unter anderm die S. zum Rundschleifen von zylindrischen Körpern, z. B. Walzen, wobei das Arbeitsstück sich langsam unter der schnell drehenden Schmirgelscheibe umdreht, während letztere sich längs des Arbeitsstückes bewegt. Zum Schleifen von Holz, Glas und sonstigen plattenförmigen Körpern dient eine S. (Fig. 3) mit einer rotierenden Scheibe a, die eine mit Sand bekleidete Kautschukplatte trägt und nach und nach über die ganze Fläche T hinweggeführt wird. Zu diesem Zwecke befindet sich die Schleifscheibe an dem vordern Ende eines Armes b c, der sowohl bei o als bei u um vertikale Achsen drehbar, also wie ein Armgelenk konstruiert ist, um somit leicht nach allen Stellen des Tisches geführt werden zu können.
Die sehr schnelle Drehung der Schleifscheibe erfolgt von der Riemenscheibe 1 aus durch die Transmissionen 2,2,3,4. Vgl. Steinbearbeitungsmaschinen; über die Glaslinsenschleifmaschine s. Linse, S. 585. Vgl. Pregél, Neuere Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung, Fräse- u. Schleifmaschinen (Stuttg. 1892).
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.